Plakat mit der Aufschrift "Heute Warnstreik" an einer Filiale der Postbank
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Zweitägiger Warnstreik bei Postbank-Filialen und Callcentern

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Zweitägiger Warnstreik bei Postbank-Filialen und Callcentern

Nicht nur bei der Bahn und bei der Lufthansa wird diese Woche gestreikt, auch Postbank-Kunden könnten ab Mittwoch vor geschlossenen Schaltern stehen. Bisher verliefen die Tarifverhandlungen ergebnislos - nun will Verdi den Druck erhöhen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Gewerkschaft Verdi hat ab Mittwoch zu einem zweitägigen Streik in den Filialen und Callcentern der Postbank aufgerufen. Damit erhöht Verdi den Druck in den Tarifverhandlungen für die rund 12.000 Beschäftigten der Deutschen-Bank-Tochter, die bislang ergebnislos verlaufen waren.

"Wir gehen davon aus, dass der größte Teil der Filialen an beiden Tagen geschlossen bleibt und es auch an den Servicehotlines zu größeren Problemen bei der Erreichbarkeit kommen wird", so Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Positionen liegen weit auseinander

"Das bisher vorgelegte Angebot der Arbeitgeberseite ist sehr weit von einem verhandelbaren Kompromisskorridor entfernt", erklärte Duscheck. "Ohne weitere Streiks bewegt sich bei der Deutschen Bank überhaupt nichts."

Verdi fordert für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten. Erste Warnstreiks in dem Konflikt hatte es Mitte Februar gegeben.

Die Bank bietet Verdi zufolge fünf Prozent zum 1. Juni 2024 und zwei Prozent zum 1. Juli 2025 sowie einen Kündigungsschutz bis zum 30. Juni 2026. "Leider ist das Angebot der Arbeitgeber in allen Bereichen unzureichend. Deswegen sind weitere Warnstreiks unausweichlich", so Duscheck.

Nach Ankündigung von Stellenabbau Kündigungsschutz im Fokus

Bei Thema Kündigungsschutz hatte es schon kurz vor Weihnachten eine Einigung zwischen den Tarifparteien gegeben. Der Kündigungsschutz, der Ende Januar ausgelaufen wäre, wurde fürs erste bis Herbst diesen Jahres verlängert. Die Deutsche Bank sicherte zu, bis Ende September 2024 auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten. Die Gewerkschaften hatten in dieser Frage Druck gemacht, nachdem das Geldhaus Ende Oktober angekündigt hatte, bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen zu schließen und dabei auch Personal abzubauen.

Am 18. März soll weiter verhandelt werden

Die Verhandlungen waren Ende Februar ohne Ergebnis vertagt worden. Sie sollen am 18. März in Frankfurt fortgesetzt werden.

Mit Informationen von Reuters und DPA

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