Qualm über einer Landschaft.
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Qualm steigt aus den Schornsteinen der Papierfabrik in Plattling (Bild von 2015).

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Plattlinger Papierfabrik: Verhandlungen zu Sozialplan beginnen

Seit Ende Juli ist bekannt, dass der Papierhersteller UPM plant, sein Werk in Plattling im Landkreis Deggendorf zum Jahresende zu schließen. Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen. Jetzt starten Verhandlungen um einen Sozialplan.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bei der Papierfabrik in Plattling im Landkreis Deggendorf, die zum Jahresende geschlossen werden soll, beginnen heute die Verhandlungen über einen Sozialplan und einen Interessensausgleich zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern.

Hunderte Arbeitsplätze betroffen

Ende Juli hatte der finnische Konzern UPM überraschend bekannt gegeben, das Werk in Plattling zu schließen. Insgesamt fallen gut 500 Arbeitsplätze weg.

Der Vorsitzende des Betriebsrats der Plattlinger Papierfabrik, Helmut Faber, sagte dem BR, die Schließung des seit 1982 bestehenden Werks sei für ihn nach wie vor nicht fassbar. "Wir brauchen zwingend gute Altersteilzeitlösungen", so seine Forderung vor Beginn der Verhandlungen. Dabei hoffe er, dass die Konzernvertreter von UPM zu Beginn der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern verantwortungsvolle Lösungen präsentieren werden.

Verhandlungstermine bis Anfang Oktober

Faber verwies darauf, dass auch schon vor vier Jahren in Plattling, als eine Papiermaschine stillgelegt worden war, sowie auch am Standort Schongau im oberbayerischen Kreis Weilheim-Schongau annehmbare Verhandlungsergebnisse erzielt worden seien. Ziel für ihn sei es, für seine Kolleginnen und Kollegen bestmögliche Lösungen und angemessene Abfindungssummen zu erreichen. Unter anderem könnte eine Transfergesellschaft installiert werden, um älteren Arbeitnehmern gute Perspektiven im Hinblick auf den Renteneintritt zu ermöglichen.

Wann ein Ergebnis präsentiert werden kann, sei noch offen, so Faber. Bisher seien Verhandlungstermine bis Anfang Oktober terminiert. Auch die Chefetage des Papierherstellers hatte Anfang August beteuert, sie wolle bei der Abwicklung des Standorts für die Belegschaft gute Lösungen finden.

Nachfrageeinbruch als Ursache

UPM hatte das Aus für die Plattlinger Papierfabrik im Juli unter anderem mit einem dramatischen Nachfrageeinbruch bei grafischem Papier begründet. In Plattling wurden bisher knapp 600.000 Tonnen Papier pro Jahr produziert. Das Werksgelände an der Autobahn 92 erstreckt sich über rund 50 Hektar auf Flächen der Stadt Plattling und der Gemeinde Stephansposching.

Wie das Gelände in Zukunft genutzt werden kann, ist offen. Auch auf die Waldwirtschaft in der Region hat die Schließung der Papierfabrik Auswirkungen. In Plattling wurden pro Jahr bis zu einer Viertel Million Festmeter sogenanntes Schwachholz verarbeitet.

Das ist die Europäische Perspektive.

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