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Symbolbild: umwölkte Firmenzeichen und Fahrzeuge von Audi

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Neue Razzia bei Audi-Mitarbeitern wegen Abgasskandal

Die Staatsanwaltschaft München II hat erneut bei Audi-Mitarbeitern nach Beweisen in der Abgasaffäre gesucht. Von der Razzia betroffen waren die Wohnungen von sechs Beschäftigten in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Von Peter Hornung

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Bei den Durchsuchungen von Privatwohnungen waren 38 Beamte der Staatsanwaltschaft München II sowie der Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Das teilte die Münchner Staatsanwaltschaft auf Anfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung mit. Audi selbst wurde dabei nicht durchsucht.

Bisher insgesamt 13 Beschuldigte

Bereits im März vergangenen Jahres hatten Beamte die Büros der Audi-Konzernzentrale in Ingolstadt durchsucht. Damals wurden vier Beschäftigte aus der Motorenentwicklung als Beschuldigte in die Akten aufgenommen. Inzwischen gibt es insgesamt 13 Beschuldigte. Die bislang Verdächtigen sind zumeist heutige oder frühere Beschäftigte aus der Motorentechnik oder dem mittleren Management. Lediglich einer, nämlich Ex-Entwicklungschef Wolfgang Hatz, stammt aus dem oberen Management und ist ehemaliger Chef der Aggregate-Entwicklung bei Audi. Er sitzt in Untersuchungshaft, bestreitet aber die Vorwürfe.

Geklärt werden soll in dem Verfahren auch, inwieweit der Audi-Vorstand in die Affäre verstrickt ist. Es geht dabei um die Manipulationen bei mehr als 250.000 Autos. Die Staatsanwaltschaft München II bestätigte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk , dass die Ermittlungen auch mögliche Aufsichtspflichtverletzungen von Vorstandsmitgliedern betreffen, wobei sie sich derzeit gegen unbekannte und nicht gegen konkrete Vorstandsmitglieder richten. Betroffen seien auch US-Sachverhalte, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Audi erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk,"dass sie offiziell keine Kenntnis von der Durchsuchung von Privatwohnungen haben ". In ihren Geschäftsräumen habe es keine solche Durchsuchung gegeben.