Das Abbauprogramm bei der Munich Re fällt moderater aus als erwartet. Mit Hilfe eines freiwilligen Abfindungsprogramms sollen am Standort in München in den nächsten Monaten 200 der insgesamt rund 4.000 Stellen gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber nicht geben.
Digitalisierung kostet Jobs
Betroffen sind alle Bereiche. Bei einem Mitarbeitertreffen hat der Vorstand heute die Beschäftigten über die Pläne informiert, wie der Bayerische Rundfunk aus Unternehmenskreisen erfahren hat. Die MunichRe soll schlanker werden, um so die Profitabilität zu steigern. Aufgrund der Digitalisierung kann die Arbeit in der Verwaltung von Verträgen und in der Abwicklung von Schäden reduziert werden.
Branche kämpft seit Jahren
Der Rückversicherer steht unter Handlungsdruck: Die Branche leidet unter einem starken Wettbewerb, niedrigen Preisen und den nach wie vor sehr niedrigen Zinsen. Letztere schmälern die Erträge auf die Kapitalanlagen. Seit Jahren sind die Gewinne rückläufig. Im vergangenen Jahr haben darüber hinaus Naturkatastrophen das Ergebnis deutlich belastet. Nun sollen unter anderem die Kosten gesenkt und die digitalen Angebote ausgebaut werden.
Eine offizielle Stellungnahme zum geplanten Abfindungsprogramm gibt es nicht. Der Stellenabbau sei ein Richtungswechsel bei der Munich Re, falle aber für die Branche vergleichsweise gering aus, heißt es bei verdi Bayern.