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Bayer vor Monsanto Übernahme

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Monsanto-Übernahme stärkt Konkurrenz von Bayer

Bayer will Monsanto übernehmen. US-Justizministerium und EU-Kommission haben dem milliardenschweren Zukauf unter Auflagen zugestimmt. Vorher muss sich Bayer aber von großen Teilen des Konzerns trennen - und stärkt damit einen direkten Konkurrenten.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3 Spätschicht, präsentiert von PULS am .

Bayer will den US-Saatguthersteller Monsanto für rund 62,5 Milliarden Dollar (54,1 Mrd Euro) kaufen und damit zum weltweit führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aufsteigen. Dafür musst der Konzern gegenüber den EU-Wettbewerbshütern und US-Behörden aber erhebliche Eingeständnisse machen. So muss er vor allem das Gemüsesaatgutgeschäft sowie bestimmte Saatgutbehandlungsmittel abgeben. Der Preis dafür liegt bei etwa 7,6 Milliarden Euro.

Bayer präsentiert BASF als Käufer

Die EU-Wettbewerbshüter haben nun grünes Licht für die Übernahme einzelner Geschäftsteile durch den Chemiekonzern BASF gegeben. BASF sei ein geeigneter Käufer für das umfassende Zusagenpaket, das Bayer im Zuge der geplanten Monsanto-Übernahme abgegeben habe, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstagabend in Brüssel. Bayer selbst hatte BASF als möglichen Käufer präsentiert. Der Chemiekonzern erfülle als Käufer alle erforderlichen Kriterien, teilte die Brüsseler Behörde nun weiter mit. Der Konzern sei unabhängig genug von Bayer und habe die finanziellen Mittel, die nötige Expertise und genügend Anreize, um die aufgekauften Sparten fortzuentwickeln, erklärte der Sprecher weiter.

BASF erwirbt auch Digital-Farming-Sparte

Ob bei BASF die Sektkorken geknallt haben, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall bekommt der Chemiekonzern nun sehr interessante Unternehmensteile von Bayer - darunter das Geschäft mit Baumwoll-, Sojabohnen und Gemüsesamen. Außerdem kauft BASF das zukunftsträchtige Geschäft Digital Farming. Dazu gehören zum Beispiel intelligente Sprühsysteme, die künftig dafür sorgen sollen, dass weniger Unkrautvernichter gespritzt werden; mit Hilfe von Feldrobotern. Die Künstliche Intelligenz ist längst in der Landwirtschaft angekommen, und mit den Anwendungen geht es in Riesenschritten voran.

Letztlich könnte dieser Trend zur großen Gefahr werden für die Agrochemie-Konzerne; denn je weniger Herbizide gebraucht werden, desto schlechter läuft der Absatz. Umso wichtiger, gerade auch für die Umwelt, wenn sich die Anbieter rechtzeitig darauf einstellen. Der Weltmarkt für Pflanzenschutz und Saatgut ist einhundert Milliarden Dollar schwer. Ganz vorne mitmischen in der Agrochemie wollen dabei auch Syngenta aus der Schweiz, inzwischen fest in chinesischer Hand (Chemchina), außerdem der fusionierte US-Riese Dowdupont.