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Metall- und Elektroindustrie: Unternehmen "fahren auf Kante"

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sind derzeit viele freie Stellen zu besetzen. Doch es gibt nicht genügend Bewerber. Jedes dritte Unternehmen müsse deshalb sogar Aufträge ablehnen. Von Margit Siller

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Unternehmen fahren "auf Kante", sagt Bertram Brossardt vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (vbm). Jedes dritte Unternehmen müsse aufgrund von mangelndem Personal sogar Aufträge ablehnen. Gesucht werden vor allem Ingenieure, Informatiker und IT-Facharbeiter. Das bedeutet Überstunden und Zusatzschichten. Über 75 Prozent der Firmen halten ihre aktuelle Lage für sehr gut. 

“Gleichzeitig sagen die Unternehmen, dass sie in den nächsten Monaten mit weniger Aufträgen rechnen. Und insgesamt sehen sie die Lage kritischer.“ Bertram Brossardt, vbm

Das heißt, die Branche könnte ihren Zenit überschritten haben.

Zollstreit könnte Branche belasten

Das zweite Halbjahr dürfte schwieriger werden, auch wegen immer neuer Handelshürden. Amerika und China sind die wichtigsten Exportmärkte der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. 

„Wir sind auf weltweiten Austausch ausgerichtet. Ist dieser weltweite Austausch gefährdet, dann ist das belastend für die Industrie.“ Bertram Brossardt, vbm

Viele Firmen produzieren in den Vereinigten Staaten bzw. in China und würden unter neuen Zöllen leiden. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat derzeit mehr als 860.000 Beschäftigte, so viele wie noch nie. In den ersten fünf Monaten wurden 9.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis zum Jahresende erwartet der Verband einen Zuwachs von insgesamt 20.000 neuen Stellen.