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E-Ladesäule an der Autobahn-Raststätte Greding

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Ladesäulen für E-Autos: Bayern weit abgeschlagen

Um der Elektromobilität hierzulande zum Durchbruch zu verhelfen, braucht es die nötige Ladeinfrastruktur. Und da sieht es gerade in Bayern düster aus, wie eine Studie des Center Automotive Research der Uni Duisburg–Essen belegt. Von Gabriel Wirth

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Bayerns Politik und Wirtschaft geben sich gerne innovativ. In Bezug auf die Elektromobilität hinkt der Freistaat gegenüber anderen Bundesländern aber deutlich hinterher, vor allem beim Thema Ladesäulen.

Anspruch und Wirklichkeit

Unter den 50 größten deutschen Städten belegen Augsburg den 13., München den 20. und Nürnberg gar den 30. Platz. Dies ergibt sich aus dem Verhältnis Einwohner pro Ladesäule. Insgesamt kommen Augsburg, München und Nürnberg auf erst 164 Ladesäulen, wie die Autoexperten vom Center Automotive Research CAR der Universität Duisburg-Essen recherchiert haben. Rein rechnerisch ergebe sich daraus ein Wert von rund 13.700 Einwohnern pro Ladesäule.

Stuttgart macht's vor

In Stuttgart sieht es deutlich besser aus. Hier müssen sich demnach knapp 2.700 Einwohner eine Ladesäule teilen. Innerhalb Deutschlands hat Stuttgart damit den ersten Platz erreicht. Doch schaut man über die Grenze Richtung Norden, liegt auch Stuttgart weit hinter Oslo und Amsterdam mit ihrer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur.

Planlos in die Zukunft?

Die Experten von CAR kritisieren, dass trotz dieser Lücken in Deutschland nach wie vor ein Masterplan fehle, der regelt, wann in welchen deutschen Großstädten an welchen Orten wie viele öffentliche Ladestationen oder Schnellladestationen stehen sollen. Lasse man Stuttgart außen vor, habe man nicht den Eindruck, dass die Oberbürgermeister der Städte für bessere Luftqualität in ihren Kommunen kämpften. Elektroautos schienen eher „geduldet“ statt „gewünscht“, so das Fazit.