Goldbarren in unterschiedlicher Größe liegen bei einem Edelmetallhändler auf einem Tisch.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Goldbarren in unterschiedlicher Größe liegen bei einem Edelmetallhändler auf einem Tisch.

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"Krisenprofiteur" Gold stark gefragt wie selten

Gold erscheint vielen Anlegern zurzeit wieder attraktiver. Zudem nutzen Notenbanken es nach wie vor als Währungsreserve. Dadurch kommt der Goldpreis momentan fast an sein Rekordhoch heran. Das Edelmetall hat den Ruf als "Fluchthafen" in Krisenzeiten.

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Der Goldpreis befindet sich im Höhenflug. Der letzte Impuls kam von der US-Notenbank Fed, die eine Pause bei den Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hat. Das Edelmetall, das keine Zinsen abwirft, erscheint vielen Anlegern damit wieder attraktiver. Außerdem machen sich einige Sorgen über die hohe Inflation - und da gilt Gold als ein möglicher Schutz, seine Anlagen vor Wertverfall zu schützen.

Der Preis des Edelmetalls ist aber nicht nur abhängig von Zinsen und Krisen, sondern auch von der Entwicklung des US-Dollar. Denn Gold wird in Dollar gehandelt. Eine Kursschwäche der US-Währung stützt dem Goldpreis.

Gold auf Rekordniveau

Der Goldpreis ist zuletzt auf deutlich über 2.000 Dollar je Feinunze geklettert. Zu Wochenbeginn notierte der Kurs bei 2.017 Dollar. In der vergangenen Woche war der Kurs zeitweise bis auf 2.063 Dollar gestiegen. Das ist nicht mehr weit weg vom Rekordhoch, welches im Sommer 2020 mit 2.075 Dollar je Feinunze erreicht wurde.

Gold als Währungsreserve

Gold ist Schmuck und Zierrat, aber wird teilweise auch in der Industrie verwendet, zum Beispiel für die Elektrotechnik oder in der Luft- und Raumfahrt, als Industriemetall. Daneben kommt das Edelmetall aber auch als Ersatz für Währungen zum Einsatz. Deshalb kaufen Notenbanken zum Teil in großen Mengen Gold als Währungsreserve, vor allem dann, wenn die Landeswährung zur Schwäche neigt.

So kaufen zum Beispiel die Türkei oder Russland gern Gold als Alternative zum US-Dollar. Dessen Wechselkurs gab zum Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed nach, was automatisch dem Goldpreis zugutekommt. Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot beschränkt ist, steigt der Preis.

Gold als Beimischung

Privatanleger nutzen Gold gern als Beimischung, um andere Vermögenswerte gegen Verluste abzusichern. Es müssen keine Barren oder Münzen sein, weil es zum Beispiel auch Börsenfonds (ETF) gibt, die mit physischem Gold unterlegt sind und einfacher zu handeln sind. Sobald die Befürchtungen zunehmen, dass eine Krise droht oder dass die Inflation gefährlich werden könnte, steigt die Attraktivität von Gold als Sachwert neben Aktien oder Immobilien. So könnten die fallenden Immobilienpreise in letzter Zeit auch zu einer Verlagerung zum Gold geführt haben.

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