Rentner waren im letzten Jahr stärker von der Inflation betroffen als der bundesdeutsche Durchschnitt. (Symbolbild)
Bildrechte: BR/Julia Müller

Rentner waren im letzten Jahr stärker von der Inflation betroffen als der bundesdeutsche Durchschnitt. (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Inflation: Rentner mit Ölheizung traf es 2022 besonders hart

Die höheren Preise für Strom und Heizung haben die deutschen Rentnerhaushalte im letzten Jahr stärker betroffen als den Durchschnitt. In einer Studie zeigte sich außerdem: Haushalte auf dem Land waren noch einmal stärker belastet.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Rentnerhaushalte haben im vergangenen Jahr stärker als ein durchschnittlicher Haushalt unter den gestiegenen Strom- und Heizkosten gelitten, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab. Rentnerhaushalte, die mit Öl heizen, mussten 2022 eine Inflationsrate von 9,2 Prozent schultern. Im Durchschnitt der Haushalte mit gesetzlichem Rentenbezug betrug die Inflationsrate 8,3 Prozent.

Im gesamtdeutschen Durchschnitt erhöhten sich die Verbraucherpreise letztes Jahr um durchschnittlich 7,9 Prozent. Mit 6,9 Prozent fiel die Inflationsrate für Rentnerhaushalte, die auf Fernwärme zurückgreifen konnten, demnach merkbar niedriger aus.

Renter auf dem Land aufgrund von Spritpreisen stärker betroffen

Die höheren Preise für Benzin und Diesel spürten die Rentnerhaushalte insgesamt dagegen deutlich weniger als der Durchschnittshaushalt. Dies galt wiederum nicht für eine bestimmte Untergruppe: Rentnerinnen und Rentner im ländlichen Raum. Da sie mehr für Verkehr und Energie aufwenden, spürten sie die Preissteigerungen besonders stark. Ihre Inflationsrate lag bei 8,9 Prozent, wie die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) weiter ergab.

Unterschiede in der Belastung zeigten sich demnach auch entlang der Einkommensverteilung der Rentnerhaushalte, die sich im Jahresverlauf teilweise umgekehrt und ausgeglichen haben. "Während zu Beginn des Jahres Rentnerhaushalte mit geringen Einkommen noch weniger von der Inflation belastet waren, kehrt sich das Bild zum Jahresende um", erklärte IW-Ökonomin Judith Niehues.

Mehr als 10.000 Haushalte wurden für die Studie untersucht

Im Jahresdurchschnitt belastete die Inflation vor allem Rentnerhaushalte mit mittlerem Einkommen, wie die vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung geförderte Studie weiter ergab.

Untersucht wurden 10.600 Rentnerhaushalte, die eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen. Die Daten stammen den Angaben zufolge aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) aus dem Jahr 2018, die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Um Aussagen über aktuelle Belastungen treffen zu können, wurden die Konsumdaten der EVS mit monatlichen Preisdaten des Statistischen Bundesamts bis zum Dezember 2022 fortgeschrieben.

Mit Material von AFP.

Sanierung eines Altbaus. Neue Dämmwand zur Isolierung wird eingebaut.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Wärmewende - Heizen ohne Öl und Gas

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!