Eurobanknoten stecken in einer Geldbörse.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul

Die Inflation steigt nicht mehr so stark an wie in den vergangenen Monaten. Sie scheint sich jedoch über zwei Prozent zu verfestigen.

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Inflation: Im Februar erneut niedriger - aber verfestigt

Bundesweit hat sich die Inflation im Februar weiter abgeschwächt und ist auf den niedrigsten Wert seit Juni 2021 gefallen. Auch im Freistaat hat der Preisdruck für die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter nachgelassen.

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Die Verbraucherpreise stiegen im Februar nur noch um 2,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner Schätzung mitteilte. Im selben Vergleichszeitraum waren die Preise in Bayern um 2,6 Prozent höher, nach 2,9 Prozent im Januar und 3,4 Prozent im Dezember. Das teilte das Statistische Landesamt in Fürth mit.

Kerninflation in Bayern bei 3,6 Prozent

Dennoch gab es im direkten Monatsvergleich einen weiteren Anstieg um 0,5 Prozent. Das lässt sich mit den starken Preisschwankungen im Lauf des vergangenen Jahres erklären. Wenn man die starken Unterschiede bei den Energiepreisen, die deutlich niedriger sind als vor einem Jahr, und bei den Lebensmitteln herausrechnet, bekommt man die Kerninflation. Und die ist mit 3,6 Prozent um einen vollen Punkt höher als der Durchschnittswert.

Das ist bedenklich, weil eine höhere Kernrate bedeutet, dass sich die Inflation verfestigt hat und wohl noch längere Zeit hoch bleiben wird. Zumal die Preise für Lebensmittel eher noch weitersteigen, die vor allem einkommensschwache Haushalte besonders stark treffen.

Restaurantbesuche noch einmal teurer geworden

So verteuerten sich dem Statistischen Landesamt zufolge in Bayern insbesondere die Restaurantbesuche, und zwar um 7,7 Prozent im Vergleich zum Februar 2023. Dazwischen lag die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent in der Gastronomie, die in der Corona-Krise auf den vergünstigten Satz von sieben Prozent abgesenkt worden war.

Das Preisbeispiel zeigt, dass die Gastwirte diese Steuererhöhung zum Jahreswechsel nur zu einem kleineren Teil an ihre Kunden weitergegeben haben. In der Systemgastronomie von Fastfoodketten und Ähnlichem betrug der Preisanstieg zum Vorjahr nur 3,9 Prozent. In beiden Bereichen sind die Preise im Monatsvergleich vom Januar auf den Februar erneut gestiegen.

Als weitere Gründe für steigende Preise werden in der Gastronomie wie im Handwerk die höheren Kosten für Energie sowie der Fachkräftemangel genannt. Einige Lokale mussten deshalb auch ihre Öffnungszeiten einschränken.

Unterschiedliche Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln

Das Statistische Landesamt Bayern sieht die Verbraucherinnen und Verbraucher bei Nahrungsmitteln nur noch mit leicht höheren Preisen konfrontiert, bei einem Anstieg um 0,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat Januar ergab sich im Februar sogar ein Rückgang um 0,7 Prozent.

So war Gemüse in Bayern sogar um 8,5 Prozent billiger als im vergangenen Jahr um diese Zeit. Beim Obst waren es dagegen 3,5 Prozent mehr. Hier lohnt es sich, je nach Jahreszeit unterschiedlich einzukaufen und die aktuellen Preise miteinander zu vergleichen.

Energiepreise für feste Brennstoffe wie Brennholz stark gefallen

Wer mit Öl und Gas heizt und vor allem mit Holz, spart im Vergleich zum Februar 2023 inzwischen 3,5 Prozent im Schnitt. Heizöl ist nahezu stabil aufs Jahr gesehen und Kraftstoffe waren in Bayern 1,2 Prozent günstiger. Bei Brennholz, Holzpellets oder anderen festen Brennstoffen ging die Preise sogar um 18,1 Prozent zurück.

Das Statistische Landesamt hat dazu auch Monatszahlen für den direkten Vergleich. Demnach hat sich das Heizöl von Januar auf Februar um 2,9 Prozent verteuert, bei den Kraftstoffen war das 1,1 Prozent. Weiter im Abwärtstrend liegen die festen Brennstoffe wie Pellets. Günstiger werden Brennstoffe meist nach der Heizperiode, spätestens im Sommer.

Wohnungsmieten steigen weniger stark als die Inflation

Bei den Wohnungsmieten in Bayern hat das Statistische Landesamt insgesamt nur moderate Veränderungen festgestellt, mit einem Anstieg um 2,3 Prozent gegenüber dem Februar 2023. Je nach Einzelfall und Lage vor allem in Universitätsstädten und Metropolen wie München werden hier ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Bei neuen Mietverträgen gab es im vergangenen Jahr erneut deutliche Preissteigerungen. Hinzukommen für viele Mieter und Eigentümer Nachzahlungen für die höheren Energiepreise zu Beginn des Ukrainekriegs, die für die höheren Heizkosten aus 2022 und 2023 zum Teil jetzt erst erhoben werden.

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