Der drastische Stellenabbau in den USA hat die Anleger vor dem Wochenende vorsichtig gemacht. Nach dem Ausbruch der Corona-Krise wurden in den USA im März gut 700.000 anstatt der erwarteten 100.000 Stellen abgebaut. Zwar sind im März die Pandemie-Auswirkungen noch nicht vollständig erkennbar, die Arbeitslosenquote stieg aber trotzdem von 3,8 auf 4,4.
Dieser bislang erkennbare Arbeitsplatzabbau sei harmlos im Vergleich zu dem, was noch komme, sagte Banker. Die Analysten der US-Bank Morgan Stanley halten zudem einen Einbruch der US-Wirtschaftsleistung um 38 Prozent im zweiten Quartal für möglich - das ist so viel wie seit dem Nachkriegsjahr 1946 nicht mehr.
Wochenminus von 4 Prozent beim Dow
Und dementsprechend ging es mit den Kursen abwärts. Der Dow Jones verlor am Ende 1,7 Prozent auf 21.053 Zähler. Am letzten Freitag waren es noch knapp 900 Punkte mehr gewesen. Das ergibt ein Wochenminus von rund vier Prozent. United Health, American Express und IBM zählten zu den Schlusslichtern im Dow mit bis zu 4 Prozent weniger – ein Versicherungskonzern, ein Kreditkartenunternehmen und ein Technologieriese. Die Verluste ziehen sich quer durch alle Branchen.
Staat steigt womöglich bald bei der Lufthansa ein
Auch hierzulande ging es heute abwärts mit dem DAX – allerdings nur um ein halbes Prozent. Dabei beschäftigte die Anleger insbesondere eine Frage: Kehrt die Lufthansa zurück in den Schoß des Staates? 23 Jahre nach dem Verkauf der letzten Lufthansa-Aktien durch den Bund zwingt die Corona-Krise den Dax-Konzern jetzt, nach Hilfen zu suchen. In Berlin sind die Gespräche bereits weit fortgeschritten und sollen möglicherweise schon in der kommenden Woche abgeschlossen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfahren hat. An den Aktienmärkten reagierte man heute zurückhaltend. Die Lufthansa-Aktie ging 0,3 Prozent schwächer aus dem Handel.
Deutsche Börse profitiert vom Krisenmodus
Schlusslicht im DAX war erneut die MTU-Aktie mit 6 Prozent Minus. Sie war auch gleichzeitig der große Wochenverlierer. Von Montag bis heute knickte der Kurs um ein Viertel ein. Größter Gewinner im DAX war die Aktie der Deutschen Börse. Der Handelsplatz profitiert immer dann, wenn viele Aktien den Besitzer wechseln. Und in Krisenzeiten geschieht das besonders oft, weil viele Anleger nervös sind. Und so ist der Kurs der Deutschen Börse in den letzten drei Wochen von 95 auf wieder 125 Euro gestiegen.
Zum Euro: der steht zu US-Börsenschluss bei 1,08 Dollar.