Für den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, sei eine volle Erholung der US-Wirtschaft so lange unwahrscheinlich, bis die Menschen überzeugt sind, dass es sicher ist, wieder an Aktivitäten teilzunehmen, so der Fed-Chef laut vorab veröffentlichtem Redetext. Er wird heute vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses sprechen.
Lockerungen bringen Herausforderungen mit sich
Laut Powell sei die Wiederöffnung von Geschäften früher als erwartet geschehen. Wiedereinstellungen und Ausgaben von Konsumenten hätten bereits im Mai wieder zugenommen. Diese wirtschaftliche Erholung sei willkommen, so Powell, bringe aber auch neue Herausforderungen mit sich, um das Virus unter Kontrolle zu behalten. Vor allem im Süden der USA sind die Neuinfektionszahlen ja gerade wieder gestiegen.
Steigende Kurse in New York und Asien
Dennoch ging es an den US-Börsen gestern wieder aufwärts. Der Dow Jones stieg um 2,3 Prozent und die asiatischen Anleger folgen nun dem positiven Trend. Auch gute Industriedaten aus China geben Unterstützung. Der Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio ist um 1,8 Prozent gestiegen, in Shanghai geht es um 0,6 Prozent hinauf. Der Euro steht bei 1, 12 40 Dollar.
Chinas Industrie zieht stärker an als erwartet
Der amtliche Einkaufsmanagerindex in der Industrie ist im Juni um 0,3 auf 50,9 Punkte geklettert im Vergleich zum Mai, teilte das Statistikamt in Peking mit. Das ist die höchste Zunahme seit drei Monaten und das Barometer liegt damit wieder deutlicher über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. Analysten hatten für Juni eigentlich mit einem kleinen Rückgang gerechnet. Im Dienstleistungssektor war die Entwicklung noch dynamischer. Dort wuchs der Index so schnell wie seit sieben Monaten nicht mehr und stieg im Juni um 0,8 auf 54,4 Punkte.