Gerade noch haben sich die Anleger mit Aktien der Luftfahrtbranche eingedeckt, weil sie darauf spekulierten, dass sich das Leben mit einem Impfstoff relativ bald normalisieren könnte – da kommen schon wieder Meldungen, die die Investoren vorsichtig werden lassen.
Emirates baut auf Staatshilfe
So setzt die arabische Fluggesellschaft Emirates nach einem Milliardenverlust in der Corona-Krise auf staatliche Hilfe. Wie die Fluglinie aus Dubai heute mitteilte, lag das Minus zwischen April und September bei 3,4 Milliarden Dollar. Es war der erste Halbjahresverlust seit mehr als 30 Jahren. Wegen der Corona-Pandemie brachen die Passagierzahlen um 95 Prozent ein - auf 1,5 Millionen. Der Umsatz fiel um 75 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Die Regierung in Dubai werde die Fluglinie weiter unterstützen, sagte Emirates-Chairman Scheich Ahmed bin Saeed al-Maktoum. Er ist auch Mitglied der Herrscherfamilie und hat neben seiner Rolle bei Emirates auch hochrangige Regierungspositionen inne. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 erhielt Emirates bereits zwei Milliarden an Staatshilfen von Dubai.
Airbus-Aktien unter Druck
Emirates ist der weltgrößte Betreiber des Airbus A380 Großraumflugzeugs. Die Fluglinie trifft die Pandemie besonders hart, weil sie ausschließlich internationale Flüge anbietet. Tausende Piloten und Flugbegleiter verloren Insidern zufolge ihre Jobs. Im Konzern, zu dem neben der Airline unter anderem auch Reisebüros und Flugzeugabfertiger gehören, fiel die Zahl der Beschäftigen zwischen April und September um 24 Prozent auf 81.334. Wie viele davon Mitarbeiter der Fluglinie sind, teilte die Emirates Group nicht mit. Am deutschen Aktienmarkt fallen die Aktienkurse von Lufthansa, MTU und Airbus um bis zu 1,6 Prozent. Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 13.101 Punkte. Der TecDAX gewinnt 0,2 Prozent. Und der Euro ist gut 1,18 Dollar wert.