Konkrete Orte für die Verlegung wollte Unternehmenssprecher Christian Garrels nicht nennen. Es dürften jedoch Regionen in Frage kommen, in denen die Lebenshaltungskosten nicht so hoch sind wie in München. Dadurch würde das Unternehmen zum Beispiel Ortszulagen sparen.
Gewerkschaft befürchtet schlechtere Verträge
Doch mit der Standortverlagerung könnten auch neue, für die Arbeitnehmer schlechtere Arbeitsverträge vorgelegt werden, fürchtet Gewerkschaftssekretär Gregor Völkl von Verdi München. Das sei auch unter dem Dach des ADAC möglich, dazu müsse kein Outsourcing der betroffenen rund 170 Arbeitsplätze in eine andere Firma stattfinden. Ein solches Outsourcing hatte Garrels gegenüber dem BR auch ausgeschlossen. Eine ADAC-Tochtergesellschaft sei aber denkbar.
Ob alle Mitarbeiter einer solchen Lösung bei möglicherweise weniger Lohn zustimmen und an einen neuen Standort umziehen, ist fraglich. Der Betriebsrat ist eher gegen eine Standortverlagerung des Mitgliederservice und sieht das Vorhaben als Druckmittel der Arbeitgeberseite in den seit gestern Abend laufenden Verhandlungen über den Sozialplan.
Beiträge bleiben stabil
Der ADAC hatte schon vor Wochen angekündigt, bis 2020 maximal 400 Stellen in der Münchner Hauptverwaltung abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber das allerletzte Mittel, sagte Unternehmenssprecher Garrels dem BR. An den Leistungen für Mitglieder - wie der Pannenhilfe – werde aber nicht gespart. Ebenso schließt der ADAC höhere Mitgliedsbeiträge aus.