Bundestrainer Hansi Flick
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Vor WM-Spiel gegen Costa Rica: Flick spürt "keinen Druck"

Vor dem entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica bleibt der Bundestrainer gelassen. Weil sich alle Spieler fitgemeldet haben, hat Hansi Flick alle Optionen gegen die Mittelamerikaner - erst recht im Sturm.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Dass Bundestrainer Hansi Flick Verteidiger Lukas Klostermann mit zur Pressekonferenz vor dem letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen Costa Rica mitbrachte, wollte Flick nicht als Hinweis auf seine Aufstellung verstanden wissen. Mit Joshua Kimmich saß vor dem Auftakt gegen Japan immerhin auch ein späterer Startelfspieler auf dem Podium. Aber Klostermann sei "immer eine gute Option", stellte Flick klar und hob vor allem den Leidensweg hervor, den der Leipziger in den letzten Monaten durchlaufen musste. "Er hat sehr daran gearbeitet, dass er dabei sein kann.".

Flick will Spiel "schnell klar machen"

Generell wollte sich der Bundestrainer nicht in die Karten schauen lassen, was seine Aufstellung gegen Costa Rica angeht. Die Frage nach einem Startplatz für Niclas Füllkrug umging er geschickt und ließ offen, wer morgen Abend im Sturm auflaufen wird. Dann ist auch wieder Kai Havertz eine Option, der gegen Japan noch als "falsche Neun" aufgeboten worden war und gegen die Spanier aufgrund einer Erkältung keinen Einsatz bekommen hatte. Im letzten Gruppenspiel sei auch er wieder eine Option, so Flick.

Dem Bundestrainer bieten sich "viele Optionen", denn alle haben sich für das Spiel gegen die Mittelamerikaner fit gemeldet. Von seinem Team erwartet der Trainer einen "sehr seriösen" Auftritt mit "hoher Intensität" und das vom Anpfiff weg. "Wir wollen versuchen, das Spiel schnell klarzumachen, um Druck auf dem anderen Platz auszuüben", gab der Coach die Marschroute vor.

Costa Rica physische und leidenschaftliche Mannschaft

Mit Costa Rica wartet ein Gegner, der ebenfalls noch Chancen auf das Achtelfinale hat und schon zwei Punkte mehr geholt hat - und das trotz eines Horrorstarts ins Turnier: "Nach einem 7:0 gegen Spanien so zurückzukommen und gegen Japan so eine Defensivleistung abzuliefern“, nötigt dem Bundestrainer Respekt ab. Die "Ticos" dürften ähnlich wie gegen Japan ihr Heil in der Defensive suchen, ist sich der Bundestrainer sicher.

Lukas Klostermann erwartet ein Spiel gegen eine Mannschaft, die "sehr physisch, sehr leidenschaftlich spielen wird". Ein Sieg muss her für die DFB-Elf. Rechenspielchen, nach denen die deutsche Mannschaft 8:0 gegen den 34. der Weltrangliste gewinnen müsste, um unabhängig vom Ausgang der Partie zwischen Japan und Spanien für das Achtelfinale qualifiziert zu sein, verbittet sich der Bundestrainer: "Es wäre sehr vermessen und respektlos Costa Rica gegenüber, wenn wir davon ausgehen, acht Tore zu schießen."

Es würden auch schon zwei Tore reichen, sofern die Spanier Japan besiegen. Die DFB-Elf hat es in jedem Fall nicht mehr in der eigenen Hand. Trotzdem bleibt Flick gelassen: "Druck verspüre ich überhaupt nicht. Habe ich auch nach dem Spiel gegen Japan nicht, sondern ich bin davon überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind."

Frappart pfeift als erste Frau WM-Spiel

Das Spiel wird die Französin Stéphanie Frappart als erste Schiedsrichterin bei einer Weltmeisterschaft der Männer leiten. Flick bringt ihr "100 Prozent Vertrauen" entgegen. "Sie hat es verdient aufgrund ihrer Leistung." Für Lukas Klostermann spielt die Schiedsrichterbesetzung keine große Rolle: "Es ist für mich das normalste von der Welt."

Trotzdem wird die Welt morgen auch darauf schauen. Und natürlich auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft. Flick schloss auf der Pressekonferenz vor dem Spiel einen Rücktritt auch im Falle des Scheiterns schon einmal kategorisch aus: "Ich habe Vertrag bis 2024 und freue mich auch auf die Heim-EM, aber das ist noch lange hin." Jetzt zählt aber erstmal das Spiel gegen Costa Rica, damit diese WM noch ein bisschen weiter geht für das deutsche Team.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.