08.10.2023, Belgien, Antwerpen: Turnen: Weltmeisterschaft, Barren, Männer: Lukas Dauser aus Deutschland beißt auf seine Goldmedaille. Dauser hat als erster deutscher Turner seit 16 Jahren WM-Gold gewonnen.
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Turn-WM in Antwerpen: Lukas Dauser feiert Gold am Barren

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Turn-Triumph: Hachinger Lukas Dauser holt WM-Gold am Barren

Lukas Dauser hat als erster deutscher Turner seit 16 Jahren WM-Gold gewonnen. Der 30-jährige Unterhachinger siegte bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen am Barren. Der letzte deutsche Weltmeister im Jahr 2007 war Fabian Hambüchen am Reck.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Lukas Dauser ist auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der 30-jährige Unterhachinger gewann bei den Weltmeisterschaften als erster deutscher Turner seit Fabian Hambüchen 2007 WM-Gold. Nach jeweils Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio und den Welttitelkämpfen im vorigen Jahr siegte Dauser in Antwerpen mit 15,400 Punkten am Barren. Es ist der erste WM-Titel an diesem Gerät für einen deutschen Turner seit Sylvio Kroll (Cottbus) 1985.

Dauser sah sich "nicht in der Favoritenrolle"

Nach seiner exzellenten Übung schrie Dauser seine Freude heraus und jubelte ausgelassen. Zweiter wurde Shi Cong aus China mit 15,066 Punkten vor dem Japaner Kaito Sugimoto (15,000).

Dauser hatte schon bei seinen drei vorherigen Auftritten in Antwerpen im Rahmen von Mehrkämpfen mit 15,300, 15,366 und 15,400 Punkten jeweils die höchsten Wertungen aller Starter erhalten. Der als Perfektionist geltende Turner, der seit mehreren Jahren in Halle/Saale lebt und bei Hubert Brylok trainiert, hatte sich dennoch nicht als Top-Anwärter auf den Titel gesehen. "Im Finale sind acht Leute, die besten acht Leute auf der Welt an diesem Gerät. Wir sind alle einen halben Punkt auseinander. Jeder kleine Fehler kann entscheidend sein. Deswegen sehe ich mich in keiner Favoritenrolle", hatte er vor dem Finale erklärt.

Nach einer Schulterverletzung zurück gekämpft

Bis zu den Weltmeisterschaften hatte sich der 30-jährige Turner durch ein Tief gekämpft. Wegen eines Muskelbündelrisses in der Schulter konnte er lange nicht richtig trainieren und musste auf die Europameisterschaften im April im türkischen Antalya sowie die deutschen Meisterschaften im Juli in Düsseldorf verzichten. Auch im Privatleben musste er ein paar Schwierigkeiten überwinden, nachdem seine Frau über die Bundeswehr nach Hannover versetzt worden ist und er deswegen erstmals seit zehn Jahren wieder allein lebt und eine Fernbeziehung führt.

Karriereplanung: bis zu den Olympischen Spielen

Seine Karriere plant der Sportsoldat im Rang eines Stabsunteroffiziers vorerst nur bis zu den Olympischen Spielen in Paris, für die er sich in Antwerpen mit dem Team qualifiziert hat. Bis dahin wolle er alles reinhauen, gut trainieren, mit Leidenschaft und Spaß dabei sein. "Das ist das, was in den nächsten Monaten für mich zählt", erklärte Dauser.

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