Oliver Kahn hat auf den Auftritt von FC Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Bayerischen Rundfunk reagiert. Dort hatte der 71-Jährige über den ehemaligen Vorstandvorsitzenden des Vereins gesagt: "Die Berufung von Kahn war ein großer Fehler."
Nun reagierte Kahn: "Ehrlich gesagt, bin ich verwundert darüber", erklärte er der "Bild". "Der FC Bayern und ich hatten im Sommer vereinbart, dass wir dieses Kapitel freundschaftlich schließen wollen und ich auch in Zukunft gerne Teil der FC Bayern Familie bleibe. Dazu stehe ich weiterhin. Die aktuellen Äußerungen von Uli Hoeneß tragen zu einem respektvollen Miteinander nicht unbedingt bei."
Im Sommer hatten sich Kahn und Präsident Herbert Hainer getroffen und sich ausgesöhnt haben. Im Zuge dessen wurde Kahns bis Ende 2024 gültiger Vertrag aufgelöst, der 54-jährige Ex-Keeper kassierte eine Abfindung in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro. Nun sieht Kahn einen Teil der Vereinbarung gebrochen.
Kahn: "Unterschiedliche Vorstellungen über Entwicklung des Klubs"
Hoeneß hatte unter anderem Kahns Arbeitseinstellung kritisiert. "Wenn heute einer bei Bayern München zehn Jahre voll Fußball spielt, braucht er überhaupt nie mehr zu arbeiten. Ob ein Spieler dann bereit ist, 12 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche zu arbeiten, wenn er es nicht mehr nötig hat, das ist die große Frage. Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt: 'Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten.' Darauf habe ich geantwortet: 'Aber zwölf sollten es schon sein", sagte er im BR.
Kahn widersprach: "Ich habe in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern immer mit bestem Wissen und Gewissen für den Verein gehandelt", so der 54-Jährige. "Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die Entwicklung und die Strategie des Klubs gab. Letztendlich war es besser, dass jeder für sich seinen eigenen Weg weitergeht."
Liegt Kahns Zukunft in Saudi-Arabien?
Dennoch möchte Kahn den Streit nicht erneut aufflammen lassen. "Ich habe meinen Frieden mit dem Kapitel gemacht". Ich blicke - weiterhin freundschaftlich mit dem Verein verbunden - optimistisch in die Zukunft". Wie diese genau aussieht, ist weiterhin unklar. Nach seiner Reise nach Saudi-Arabien wurde zuletzt über eine Zukunft Kahns im Wüstenstaat spekuliert. Wie die internationale arabischsprachige Zeitung Asharq Al-Awsat berichtet, möchte Al-Hilal Kahn als Chief Executive Officer (CEO) einstellen.
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