Segelflugzeuge am Bayreuther Flugplatz.
Bildrechte: BR/Frank Strerath

Amtierende und ehemalige Weltmeister kämpfen momentan in Bayreuth um den Deutschen Meistertitel im Segelfliegen.

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Ideale Bedingungen für Segelflieger-Elite in Bayreuth

Amtierende und ehemalige Weltmeister kämpfen momentan in Bayreuth um den Deutschen Meistertitel im Segelfliegen. In der "offenen Klasse" geht es ganz vorne sehr eng zu - zwei Piloten liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Bei den Deutschen Meisterschaften am Flugplatz Bindlacher Berg bei Bayreuth starten derzeit täglich bis zu 90 Segelflieger im Minutentakt. Darunter mehrere amtierende oder ehemalige Weltmeister. Sie kämpfen noch bis zum Wochenende um den Titel. Dabei spielt auch das Wetter mit; bisher konnten die Pilotinnen und Piloten schon acht Wertungsflüge absolvieren. Einen Unfall hat es auch schon gegeben, nachdem ein Pilot die Landebahn verfehlt hatte.

"Wenig Turbulenzen" zu Beginn der Segelflug-Meisterschaft

Wenn die Segelflieger mit mehr als 200 Stundenkilometern über der "Hohen Warte" ankommen, haben sie ihren Wertungsflug beendet. Die Landung am Bindlacher Berg ist dann nur noch Formsache. Bis es soweit ist, haben die Meisterschafts-Teilnehmenden aber anspruchsvolle Routen zu absolvieren, die mal bis nach Tschechien, mal bis nach Würzburg, über die Rhön oder das Fichtelgebirge gehen. Die ersten Tage wurden von sogenannter "Blauthermik" bestimmt, also einem wolkenfreien Himmel, der nur wenig Aufwinde zu bieten hat, dafür aber auch wenige Turbulenzen. "Wenn die Sonne scheint, erwärmt sie den Boden, und dann entsteht Thermik", erklärt der sportliche Leiter Heiko Hertrich von der Luftsportgemeinschaft (LSG) Bayreuth. Und wenn dann noch ein paar Cumulus-Wolken aufziehen, die den Aufwind anzeigen – "perfekt! Das ist das Lieblingswetter einer Segelfliegers", so Hertrich.

Segelfliegerisches Können gefragt – zunächst wenig Thermik

Das Spiel mit Wind, Sonne und Thermik – es ist eine Art Schach in den Lüften. Die Spieler sind die besten Piloten Deutschlands. Zwei Großmeister sind zur Zeit Michael Sommer und Felipe Levin – die beiden führen das Feld in ihrer Disziplin, der sogenannten offenen Klasse, mit ordentlichem Abstand an und stimmen sich beim Fliegen durchaus ab. "Das ist quasi eine Zweckgemeinschaft, die auch etwas mit Charakter und Freundschaft zu tun hat, aber am Ende wird individuell gewertet", erklärt Felipe Levin vom hessischen Luftsportverein LSV Homberg an der Ohm. Knapp die Nase vorne hat Michael Sommer. Der will aber nicht unbedingt deutscher Meister werden. "Die ersten beiden Plätze gehen zur Weltmeisterschaft nach Texas in den USA, das ist das Ziel", betont Michael Sommer.

"Phantastische und anspruchsvolle" Bedingungen in Bayreuth

Und Bayreuth bietet da ideale Voraussetzungen auf dem Weg dorthin. "Der Ausrichtungsort ist ganz phantastisch geeignet, um eine sehr abwechslungsreiche Meisterschaft zu gestalten", schwärmt Sommer. Gerade wegen der vielfältigen Landschaft, "wir haben die Höhenzüge vom Thüringer Wald, vom Oberpfälzer Wald, vom Erzgebirge, die sind sehr gut geeignet zum Segelfliegen." Bayreuth sei da optimal, erklärt der gebürtige Unterfranke, der mittlerweile für den LSV Regensburg startet. Es sei ein idealer Standort für anspruchsvolle Wettkämpfe, sogar die Weltmeisterschaft fand hier schon vor 25 Jahren statt. Die Verantwortlichen stellen jeden Tag eine neue, auf die Wetterverhältnisse abgestimmte Route für die Wettkämpfe in drei verschiedenen Klassen zusammen. Die Flieger hatten schon die Walhalla bei Regensburg als Wendepunkt oder auch einmal eine Tour in die Lausitz auf dem Programm.

Bis zum Wochenende noch Wertungsflüge

Nach einem Ruhetag am Dienstag starten die Segelflugsportler noch einmal durch. Zwei bis drei Wertungsflüge bis zum Wochenende sind geplant, je nachdem, wie das Wetter mitspielt. Wenn keine großen Überraschungen geschehen, dann sieht es ganz danach aus, als würde das Duo Sommer/Levin sich in Bayreuth für die Weltmeisterschaft qualifizieren.

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