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Nigerias Ahmed Musa

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Fußball-WM: Nigeria stoppt schwache Isländer

Mit einem Doppelpack hat Ahmed Musa Nigeria gute Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale eröffnet und Island fast schon das WM-Aus beschert. Die Super Eagles bezwangen das enttäuschende Island in Wolgograd mit 2:0 (0:0).

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Vor 40.904 Zuschauern schockte Musa mit seinen beiden Treffern (49./75. Minute) die vor allem offensiv wenig überzeugenden Wikinger. Island, das durch Gylfi Thór Sigurdsson sogar noch einen Foulelfmeter (83.) vergab, hat das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand und muss zum Abschluss in Gruppe D auf jeden Fall gegen Kroatien siegen, um vielleicht doch noch die K.o.-Phase zu erreichen.

Sechs Tage nach dem überraschenden 1:1 gegen Argentinien erwischten die Isländer im zweiten Spiel den besseren Start. Der ehemalige Hoffenheimer Bundesliga-Profi Sigurdsson hatte früh die ersten beiden Chancen (3./6.). Nigeria konnte sich nach dem 0:2 gegen Kroatien schwer vom Druck befreien und kam offensiv überhaupt nicht in Gang. Kapitän John Obi Mikel agierte deutlich defensiver als noch zum WM-Auftakt, außerdem wechselte der aus Mannheim stammende Rohr auf drei Positionen das Personal.

Beide Teams mit wenig Risiko

Islands Coach Heimir Hallgrímsson begann mit zwei Neuen. Rúrik Gíslason gab ebenso sein WM-Startelfdebüt wie der frühere Lauterer Jón Dadi Bödvarsson. Für den Höhepunkt der wenig ansehnlichen ersten Halbzeit sorgten jedoch die Fans von der Vulkaninsel, die nach zwölf Minuten ihr markantes "Huh" auf der Tribüne anstimmten.

Auf dem Rasen wollte lange keines der Teams etwas riskieren. Während Island mit langen Bällen glücklos agierte, wirkten die Super Eagles konfus und fanden keinen Weg zum gegnerischen Tor. Flanken ins Nirgendwo, Pässe zum Gegenspieler - spielerisch war das Match bis zur Pause eine Enttäuschung. Auch der Augsburger Alfred Finnbogason und Gíslason konnten sich vom niedrigen Niveau Islands nicht abheben.

Musa nutzt ersten Konter zur Führung

Wie aus dem Nichts nutzte Musa den ersten Konter der zweiten Halbzeit zur Führung für die Afrikaner, die vor vier Jahren im WM-Achtelfinale standen und dies nun zum vierten Mal schaffen können. Der Stürmer von ZSKA Moskau nahm eine Flanke artistisch an und ließ Islands Schlussmann Hannes Thór Halldórsson keine Chance. Im ersten Turnierspiel hatte der Keeper noch einen Strafstoß von Lionel Messi gehalten - doch gegen Nigeria musste er auch das 0:2 hinnehmen.

Die Isländer, EM-Viertelfinalist von 2016, zeigten sich vom Rückstand zunächst geschockt und brachten in der Offensive fast gar nichts mehr zustande. Selbst einen nach Video-Beweis gegebenen Foulelfmeter konnte Sigurdsson sieben Minuten vor dem Ende nicht verwandeln.