Kroatien hat das kleine Finale bei der Fußball-WM 2022 gegen Marokko mit 2:1 gewonnen und sich Platz drei gesichert. Im vorletzten Spiel des Turniers besiegte der ehemalige Vizeweltmeister Marokko, das am Mittwoch gegen Frankreich den Einzug ins Endspiel verpasst hatte. Für die Nordafrikaner stellt das Ergebnis trotz der Niederlage den größten Erfolg der eigenen Fußball-Geschichte dar.
Doppelschlag zu Beginn
Die Partie begann schwungvoll. Erst gingen die Kroaten, die im Halbfinale Argentinien mit 0:3 unterlegen waren, nach einer schönen Freistoßvariante durch einen Kopfball des Leipzigers Josko Gvardiol mit 1:0 in Führung (7.). Doch fast im Gegenzug glichen die Marokkaner, bei denen Bayern-Profi Noussair Mazraoui verletzt fehlte, aus. Innenverteidiger Achraf Dari traf ebenfalls nach einer Freistoßflanke (9.). Kroatiens Torwart Dominic Livakovic, an dem der FC Bayern interessiert sein soll, sah bei diesem Gegentreffer nicht gut aus, weil er zu spät aus dem Tor kam.
Kroatien mit Traumtor vor dem Pausenpfiff
In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel mit leichtem Chancenübergewicht auf kroatischer Seite. Und die Mannschaft von Trainer Zlatko Dalic sollte vor der Halbzeit noch einmal zuschlagen. Marco Livaja sah den links freistehenden Mislav Orsic und der Flügelspieler schlenzte den Ball mithilfe des Innenpfostens in die lange Ecke (42.). Ein Traumtor zum 2:1, mit dem es in die Halbzeit ging.
Zerfahrene zweite Halbzeit
Im zweiten Durchgang passierte wenig. Die zerfahrene Partie war zunächst vor allem geprägt von Verletzungsunterbrechungen. Der Hoffenheimer Andrej Kramaric musste nach einer Stunde verletzungsbedingt und unter Tränen vom Platz.
Die Marokkaner probierten es bis zum Schluss, kamen aber gegen die gut gestaffelte Defensive der Kroaten selten zum Abschluss. Kroatien boten sich Räume. Gvardiol ging eine Viertelstunde vor Schluss auf Zuspiel von Orsic im Strafraum zu Boden, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Im Gegenzug scheiterte En-Nesyri an Livakovic. Kurz vor Schluss setzte Mateo Kovacic seinen Abschluss nach Zuspiel von Orsic rechts am Tor vorbei (87.). Die größte Chance vergab aber Sekunden vor dem Abpfiff Stürmer En-Nesyri, der seinen Kopfball über die Latte setzte.
In den letzten Minuten schließlich feierten beide Fangruppen ihre Mannschaften. Für Marokko ist es der größte Erfolg der eigenen WM-Geschichte. Die "Löwen vom Atlas" sind das einzige afrikanische Team, das ein WM-Halbfinale erreicht hat.
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