Joshua Kimmich
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Desolater FC Bayern kassiert denkwürdige Pleite in Frankfurt

Die ungewöhnlich lange Pflichtspielpause hat dem FC Bayern München überhaupt nicht gutgetan. Bei Eintracht Frankfurt lassen die eigentlich ausgeruhten Münchner alle Tugenden vermissen und kommen mit 1:5 (1:3) böse unter die Räder.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Man muss schon lange zurückblättern, um die letzte Niederlage des FC Bayern mit vier oder mehr Toren Unterschied zu finden: Am 27. Oktober 2021 war es, als die Münchner in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals eine 0:5-Abfuhr bei Borussia Mönchengladbach hinnehmen mussten. In der Bundesliga ist es noch länger her. An diesem Samstag war es mal wieder so weit: Eintracht Frankfurt schoss den Ligakrösus mit 5:1 (3:1) aus dem Stadion. Und das Schlimmste aus Bayernsicht: auch verdient.

Omar Marmoush, Eric Dina-Ebimbe (2), Hugo Larsson und Ansgar Knauff heißen die Männer, die dem FC Bayern aber mal so richtig wehgetan und ihnen die erste Saisonniederlage in der Liga beigebracht haben - und das nachdem der Rekordmeister zuletzt wegen des ausgefallenen Heimspiels gegen Union Berlin eigentlich ausgeruht hätte sein müssen. Joshua Kimmich sorgte lediglich für einen Ehrentreffer.

FC-Bayern-Defensive früh überfordert

Bayern-Trainer Thomas Tuchel ließ Jamal Musiala nach dessen Verletzungspause zunächst noch auf der Bank. Für 90 Minuten reiche die Luft noch nicht, so seine Begründung. Etwas überraschend bekam Eric Maxim Choupo-Moting den Vorzug vor Thomas Müller und Serge Gnabry, konnte diesen Vertrauensvorschuss aber nicht rechtfertigen. Das gilt aber auch für die gesamte Hintermannschaft.

Denn: Die Hessen, die unter der Woche noch ihr DFB-Pokal-Achtelfinalspiel beim 1. FC Saarbrücken mit 0:2 verloren hatten und aus den jüngsten vier Ligaspielen nur einen Punkt geholt hatten, legten vor ausverkauftem Haus gegen ausgeruhte Münchner los wie die Feuerwehr. Mit aggressivem Pressing erzwangen sie immer wieder Fehler bei den Gästen, die zunächst überhaupt nicht in ihren Rhythmus fanden. Nach einem Lattenkracher von Farès Chaïbi vollstreckte Omar Marmoush zum 1:0, ehe nach 25 Minuten die Münchner zunehmend im Spiel ankamen.

Eintracht Frankfurt kommt mit Wucht

Nach fünf druckvollen Minuten der Bayern erhöhten dann aber Eric Dina-Ebimbe (31.) und Hugo Larsson (36.) auf 3:0, weil die bisweilen vogelwilde Bayern-Defensive zeitweise überhaupt nicht stattfand. Die Außenverteidiger Noussair Mazraoui und Alphonso Davies wirkten überfordert, auch Dayot Upamecano ließ sich beim 0:3 mit einer einfachen Körpertäuschung umspielen. Das war nicht Bayern-like.

Aber: Die Gastgeber haben durch diese fulminante erste Hälfte extrem viele Körner gelassen und mussten schon in den letzten Minuten vor dem Pausenpfiff immer wieder durchschnaufen. So kamen die Münchner durch Joshua Kimmich zum 1:3-Anschlusstreffer (44.). Leroy Sané hatte auf den Nationalspieler zurückgelegt, der den Ball aus 18 Metern überlegt und unhaltbar für Eintracht-Keeper Kevin Trapp ins Dreieck schlenzte.

Tuchels Wechsel bleiben wirkungslos

Tuchel reagierte zur Pause, brachte Raphael Guerreiro und Konrad Laimer für Davies und Mazraoui - allein: es änderte sich nicht viel im Spiel des Tabellenzweiten. Zunächst hatte zwar Choupo-Moting den 2:3-Anschlusstreffer auf dem Fuß (47.). Doch die Eintracht überstand auch diese Szene und übernahm wieder die Spielkontrolle. Und schon in der 50. Minute klingelte es erneut im Kasten von Manuel Neuer - Ebimbe profitierte von einem weiteren Fehler Upamecanos und erhöhte humorlos auf 4:1 (50.).

Für den Rekordmeister ging es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung. Aber selbst das wurde an diesem rabenschwarzen Tag nichts. Ansgar Knauff erhöhte in der 60. Minute sogar noch auf 5:1. Die Hoffnung, er könne beim Zuspiel im Abseits gestanden haben, erfüllte sich nicht - der VAR erkannte auf gleiche Höhe und damit auf Tor.

Die Eintracht hätte sogar noch höher gewinnen können, wenn sie die eine oder andere Kontersituation konzentrierter ausgespielt hätte. Die Bayern waren nicht in der Lage, die Partie noch einmal an sich zu reißen. Und so stand die erste Bundesliga-Niederlage der Bayern fest, die die Chance verpassten, auf Tabellenführer Bayer Leverkusen aufzuschließen.

Thomas Müller
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Thomas Müller

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