Christoph Hafer
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Christoph Hafer - Aus dem Schatten zu Olympia-Bronze

Einer breiteren Öffentlichkeit war Christoph Hafer vor den Winterspielen in Peking nicht bekannt. Auf einmal steht der 29-jährige Oberbayer im Rampenlicht - nach seiner überraschenden Bronzemedaille im Zweierbob.

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Als Christoph Hafer seinen Viererbob den Eiskanal von Yanqing hinuntersteuerte, tat er das als olympischer Bronzemedaillen-Gewinner. Im Zweierbob hatte sich der Oberbayer, der für den BC Bad Feilnbach startet, überraschend Bronze geholt. Im Viererbob verpasste er seine zweite Medaille nur ganz knapp - sechs Hundertstelsekunden fehlten ihm und dem deutschen Team zum zweiten Dreifach-Triumph in Peking.

Historischer Dreifach-Erfolg der deutschen Bobfahrer

Hafer hatte selbst vor den entscheidenden Läufen im Zweierbob keiner dem Zettel - Doch in Lauf drei und vier setzte sich Hafer durch und komplettierte das historische Dreifach-Podest mit Johannes Lochner und Francesco Friedrich.

Aus dem Windschatten zu Bronze

Hafer hatte sich im Laufe des Wettkampfes Lauf um Lauf an diese Medaille herangekämpft. Im ersten Lauf fuhr er noch hinterher, im zweiten Lauf betrug der Abstand auf Rang drei nur noch wenige Hundertstel. Nach dem dritten war er auf Podiumskurs. Im vierten Lauf musste er seinen Vorsprung verteidigen.

Nur einmal wurde es richtig knapp. Hauchzart fuhr er im Anfangsdrittel an der Bande vorbei - wenige Zentimeter trennten ihn vom größten Triumph seiner Karriere und seinem bittersten Moment. Doch sein Bob tuschierte die Bande nicht. Sein Vorsprung blieb.

2020 war Hafer Europameister im Zweierbob

Eigentlich begann Christoph Hafer mit dem Rodelsport in Königssee. 2010 wechselte er zum Bobsport. Der heute 29-jährige Polizeimeister startet für Bad Feilnbach in Oberbayern, wo er auch geboren wurde.

Auf Siegerlisten tauchte Hafer bislang nur bei Junioren-Wettbewerben und bei deutschen Meisterschaften auf. Kein Wunder also, dass er bislang kaum bekannt war. 2020 holte er im Zweier Bronze bei den Bob-Europameisterschaften im lettischen Sigulda - sein bislang größter Erfolg.

Durchbruch bei Olympia in Peking

Die Saison startete für Hafer katastrophal. Platz 15 und 18 im Zweier- und Viererbob in Igls. Doch Hafer zeigte, dass das alles nur ein Ausrutscher war. Schon in den nächsten Rennen kam er immer wieder ans Podest heran und zeigte, dass er nahe dran ist, am Podest. In Altenberg klappte es dann endlich: Platz zwei. Natürlich hinter Francesco Friedrich.

In Peking hatte ihn trotzdem niemand auf der Rechnung für eine Medaille - und der Knoten platzte. Im Zweier legte er eine gute Fahrt nach der anderen hin. Mit seinem Anschieber Matthias Sommer lag er nach dem dritten Durchgang plötzlich auf dem Bronze-Rang, den er im vierten und entscheidenden Lauf verteidigte und somit den historischen deutschen Dreifacherfolg perfekt machte.

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