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Betretungsverbote für Fußballfans: Probates Mittel oder Willkür?

In der Diskussion um Fußballfans und Strafen hat die ARD-Radio-Recherche Sport zum ersten Mal bundesweite Zahlen zu sogenannten "Bereichsbetretungsverboten" erhoben. Betroffene dürfen dabei am Spieltagen bestimmte Bereiche nicht betreten.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Über 10.000 solcher Betretungsverbote haben Polizei und Kommunen seit der Saison 2013/14 verhängt, mehr als 1.500 verschiedene Personen waren bereits betroffen. Und: Jahr für Jahr wenden die Behörden die Maßnahme häufiger an, besonders oft in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, selten in Berlin und Sachsen. Ein Ergebnis der ARD-Recherchen: bundesweit einheitliche Standards fehlen, so dürfen sich Fans, die für die eine Stadt ein Verbot haben, bei Spielen ihrer Mannschaft in anderen Städten vollkommen frei bewegen.

Bayerischer Innenminister plädiert für mehr Informationsaustausch

Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sieht bundesweit noch Entwicklungsbedarf: „Hier scheint mir in der Tat zwischen den Kreisverwaltungsbehörden, zwischen den Städten noch mehr Informationsaustausch notwendig zu sein.“ Nach Ansicht Herrmanns hat sich die Maßnahme der Betretungsverbote im Einzelfall aber bewährt und muss konsequent angewandt werden.  

Große Unterschied zwischen den Bundesländern

Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Bayern, was die Zahl der ausgesprochenen Betretungsverbote angeht, im Mittelfeld.

Die meisten Verbote gab es bayernweit in den vergangenen vier Spielzeiten in Fürth und München. Laut Behörden waren es hier jeweils insgesamt rund 200 seit 2013.

Club-Fans standen insgesamt, was die Anhänger der bayerischen Vereine angeht, am meisten im Fokus der Polizei, mit 231 Betretungsverboten in ganz Deutschland gegen mindestens 32 unterschiedliche Personen.

Kritik von Fußballfans

Heftige Kritik an der Maßnahme kommt aus dem Fan-Lager: Die Art und Weise, wie die Verbote bisher ausgesprochen wurden, erscheint vielen zum Teil als hart, willkürlich und nicht nachvollziehbar. Gerade erst wurde ein Verbot gegen einen Augsburger Fan vor Gericht gekippt und musste wieder aufgehoben werden. Ihm war verboten worden, bestimmte Stadtbereiche in Augsburg an Spieltagen zu betreten.

Ausführliche Informationen zu ARD-Recherche unter