Sebastian Zeitler auf dem Spielfeld.
Bildrechte: BR / Anja Bischof

Hat seine Torbilanz am Sonntag weiter verbessert: Sebastian Zeitler vom VfB Wölbattendorf.

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Bayerns erfolgreichster Torschütze ist ein Hofer

Sebastian Zeitler vom VfB Wölbattendorf könnte auch in der Regionalliga spielen. Doch den 27-Jährigen haben bisher alle Angebote kalt gelassen. Er bleibt seinem Verein treu – und dafür hat der bayerische Torschützenkönig gute Gründe.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Der Fußballplatz gleicht einem Matschfeld, es nieselt und hat kaum acht Grad. Doch die erste Mannschaft des VfB Wölbattendorf, die eine Spielvereinigung mit dem FC Konradsreuth bildet, zündet ein Feuerwerk auf dem heimischen Rasen. Nach wenigen Minuten fällt hier in dem Hofer Stadtteil bereits das 1:0 für die Gastgeber: Es geht auf das Konto des bayerischen Torschützenkönigs Sebastian Zeitler.

Treue zum Verein und "Jungs vom Kindergarten"

Am 20. Spieltag in der A-Klasse Frankenwald Nord hatten die Gegner aus Geroldsgrün nichts zu lachen. 21:0 endete die Begegnung für Wölbattendorf. Sebastian Zeitler hat fünf Tore geschossen und mehrere vorbereitet. Seine Torbilanz der laufenden Saison hat der 27-Jährige damit auf 58 erhöht. Wegen dieser immensen Ausbeute haben bereits mehrere höherklassige Vereine bei ihm angeklopft. Abgelehnt hat er bisher alle Angebote. Dabei könnte er längst in der Regionalliga spielen – also sechs Ligen höher – und die A-Klasse Frankenwald Nord hinter sich lassen.

Seit seinem 13. Lebensjahr spielt Sebastian Zeitler für den VfB Wölbattendorf im Sturm. "An meiner Seite spielen Jungs, die ich zum Teil vom Kindergarten kenne", begründet er seine Vereinstreue. "Warum sollte ich zu einem Verein wechseln, der zwar höherklassig ist, bei dem ich aber auf der Bank sitzen würde?". Dazu käme der große Aufwand, die Fahrerei zu einer anderen Trainingsstätte. Da bleibt der bodenständige Stürmer lieber in der Heimat, bei seinen Wurzeln, seiner Familie und seiner Freundin.

Sebastian Zeitler: Erfolgsgeheimnis Kaltblütigkeit

Fragt man den schlanken, wendigen Fußballer mit dem unnachgiebigen Drang zum gegnerischen Tor nach seinem Geheimnis, gibt er sich bescheiden. "Ein Tor ist immer ein Erfolg der Mannschaft", betont Sebastian Zeitler. Doch wenn er dann alleine mit dem Ball vor dem Tor steht, komme ihm seine Kaltblütigkeit zugute. "Dann bin ich völlig unaufgeregt und analysiere, in welche Ecke ich den Ball schießen muss, um ihn zu versenken."

Sebastians Vater ist der 1. Vorstand des VfB Wölbattendorf. Ab dem Jahr 2013, als "Sebi" vom ATS Hof nach Wölbattendorf wechselte, war er auch sein Trainer. Markus Zeitler sei in jungen Jahren selbst ein "Knipser", gewesen, sagt er. Sein Sohn habe von Kindesbeinen an immer einen Ball am Fuß gehabt, er sei geradewegs versessen gewesen aufs Fußball spielen und sehr ehrgeizig. "Vielleicht hat er sich bei mir ein bisschen etwas abgeschaut, aber für seine jetzigen Erfolge ist er ganz alleine verantwortlich", sagt der Vater.

Aufstieg des VfB Wölbattendorf ist zum Greifen nah

Der VfB Wölbattendorf ist zum Ende vergangener Saison in die A-Klasse Frankenwald Nord abgestiegen. Jetzt führt die 1. Mannschaft die Tabelle an. Mit dem Wiederaufstieg rechnen alle, vor allem nach dem famosen Sieg über den FCR Geroldsgrün. Auch den Titel Bayerischer Torschützenkönig kann Sebastian Zeitler wohl niemand mehr nehmen können. Auch in der kommenden Saison wird er wieder für seine Spielvereinigung auf dem Platz stehen. Es sei denn, der 1. FC Nürnberg würde bei ihm anfragen. Das könnte den Club-Fan Sebastian Zeitler dann doch ins Grübeln bringen.

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