Der FV Illertissen nach dem Landespokalsieg im vergangenen Jahr
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Der FV Illertissen nach dem Landespokalsieg im vergangenen Jahr

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Bayerisches Pokalfinale: Favoritenschreck gegen Routinier

Im Finale des Bayerischen Landespokals trifft Regionalligist FV Illertissen auf Drittligist FC Ingolstadt. Für Illertissen ist es das Spiel des Jahres, der FCI will mit einem Sieg in den DFB-Pokal einziehen und ein versöhnliches Saisonende feiern.

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In ganz Bayern konnte man auch in dieser Regionalliga-Saison ein Lied hören, wo immer der FV Illertissen aufschlug. "Egal, Illertissen spielt international", tönte es, untermalt von Trommelschlägen, aus den Kehlen des mal zahlreich, mal eher spärlich mitgereisten Anhangs des schwäbischen Fußballvereins.

Das Lied der Anhänger hat Kultstatus erreicht, ist aber noch immer nicht in Erfüllung gegangen. Doch ein Sieg im Finale des bayerischen Landespokals am Samstag würde ihren Verein diesem Ziel doch ein kleines Stückchen näherbringen.

Der Sieger darf im DFB-Pokal starten

Denn der Sieger des Landespokals tritt in der kommenden Saison im DFB-Pokal an, dessen Sieger bekanntlich in der Europa League mitmischen darf. Sieben Siege fehlen Illertissen also, bis das große Ziel internationaler Fußball beim Viertligisten aus Illertissen wahr würde.

Illertissen träumt von der Pokal-Sensation

Im vergangenen Jahr war man daran allerdings gescheitert. In der ersten Runde des DFB-Pokals hielt man den 1. FC Heidenheim - mittlerweile in die Bundesliga aufgestiegen - lange in Schach. Dem Team von Frank Schmidt gelang erst in der 63. Minute das 1:0. Kurz vor Schlusspfiff erzielte es den 2:0-Endstand.

Überragender Mann im vergangenen Jahr: Torwart Michael Wagner. Doch nach einer Schulterverletzung verließ der Münchner Illertissen im Winter wieder, dachte sogar an ein Karriereende.

Und auch sonst lief es für den FVI in dieser Regionalliga-Saison nicht unbedingt rund. Von einem schwachen Saisonstart erholte man sich nur schwer, blieb lange in der Nähe der Abstiegsränge, ehe Illertissen mit einem guten Lauf nach der Winterpause das Tabellenmittelfeld sichern konnte.

Favoritenkiller: 1860 und Würzburg rausgeschmissen

Deutlich besser der Pokalauftritt. Hier spielte man sich von Sieg zu Sieg. Egal ob der Gegner TSV 1860 München oder Würzburger Kickers hieß - Illertissen schoss sich wie im Vorjahr ins Finale und kassierte dabei keinen einzigen Gegentreffer.

Spiel des Jahres für FCI? Köllner: "Glaube ich ned"

Der FC Ingolstadt dürfte also gewarnt sein, den vermeintlichen Underdog nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Drittligist aus Oberbayern reist auf jeden Fall mit jeder Menge guter Vorsätze an. Auch für den FCI steht nach einer eher enttäuschenden Saison einiges auf dem Spiel. Ein Sieg im Landespokal und die daraus resultierende DFB-Pokal-Teilnahme wären der versöhnliche Abschluss dieser Saison mit zwei Trainerwechseln.

Unter Michael Köllner gelang es Ingolstadt, die Klasse zu halten. Dementsprechend antwortete FCI-Trainer Michael Köllner auf die Frage, ob das Pokalfinale das wichtigste Spiel des Jahres sei: "Puh. Glaube ich ned. Ich glaube, Meppen war auch wichtig. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht hinten reinrutschen", sagte Köllner und fügte an: "Es ist die Möglichkeit, dass wir in den DFB-Pokal reinrutschen, weil wir die ersten vier Plätze nicht erreichen konnten."

Michael Köllner
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Michael Köllner

Köllner: Revanche nach 1860-Aus gegen Illertissen?

Auch wenn man bei der Pressekonferenz merkte, dass für den Trainer des Drittligisten die Bezeichnung "Landespokalsieger" nicht unbedingt ein Highlight auf dessen Vita wäre, wollte er die Motivation seiner Mannschaft nicht klein reden: "Für uns ist das toll, die Saison so abschließen zu können. Es gibt einen Titel zu gewinnen. Wir sind heiß", sagte Köllner.

"Wir wissen, dass wir in den 90 Minuten das Spiel für uns richten müssen. Wir wissen, dass Illertissen in diesem Wettbewerb gut unterwegs ist. Das Spiel nehmen wir sehr, sehr ernst", sagte Köllner und berichtete, dass er Illertissen eingehend beobachtet hat. Live und im Video. Für Köllner ist es auch eine Chance, Revanche zu nehmen. Denn Illertissen hat Köllner in dieser Saison schon einmal aus dem Pokal geworfen. Im Viertelfinale unterlag er in seiner damaligen Funktion als 1860-Trainer.

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