Die ARD traf die Entscheidung nach eigenen Angaben nach dem Treffen mit dem Bundesaußenminister. Grundlage der Entscheidung waren demnach Gefährdungsanalysen von Bundessicherheitsbehörden, darunter das Bundeskriminalamt (BKA), Nachrichtendienste und das Landeskriminalamt Berlin (LKA).
Sicherheitsbehörden rieten dringend ab
Das Risiko für Seppelt in Russland wurde demnach als zu hoch eingeschätzt. Schriftlich hieß es laut ARD, "dass das Auswärtige Amt die Analysen auch der zuständigen Innenbehörden ernst nehmen müsse und mit Blick auf Sicherheitsfragen zu keiner anders gelagerten Einschätzung gelangen könne". In einer LKA-Analyse wurde demnach schon Mitte Mai erklärt, dass "dringend von einer Reise Seppelts nach Russland abgeraten" werde.
Die russischen Behörden hatten dem Journalisten, der Doping-Praktiken im russischen Olympia-Sport enthüllt hatte, zunächst ein bereits ausgestelltes Visum für die Einreise zur Fußball-WM entzogen. Später kündigte Moskau an, den Journalisten doch einreisen zu lassen.