Drei Bilder von Smartphone-Screens, auf denen die Kanal-Funktion von WhatsApp zu sehen ist.
Bildrechte: WhatsApp, Grafik:BR24

Kanäle auf WhatsApp können eine unbegrenzte Zahl an Followern haben

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WhatsApp führt Abo-Funktion "Kanäle" ein

Gruppen gibt es schon immer, Communitys seit einem halben Jahr - und nun sollen noch Kanäle hinzukommen. Was es mit dem neuen Feature auf sich hat - und wie es sich von Gruppen und Communitys unterscheidet.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

WhatsApp hat vor kurzem die Einführung eines neuen Features angekündigt: Einzelpersonen, Organisationen oder Unternehmen können sogenannte Kanäle erstellen und dort Updates posten, egal ob Text, Foto, Video, Sticker oder Umfrage. Interessenten können diese Kanäle abonnieren und bekommen dann alle Updates in einem eigenen Menüpunkt namens "Aktuelles" angezeigt.

Rückmeldung ist nicht möglich

Die Kanäle sind aber eine Art Einbahnstraße: Der Kanal-Inhaber postet etwas, die Abonnenten bekommen es angezeigt. Eine Rückmeldung ist nicht möglich. Es handelt sich also um eine Art Newsletter, wenn man so will.

In den Kanälen wird es auch etwas anonymer zugehen: Admins können zwar die Zahl der Follower, den Profilnamen und das Foto ihrer Follower sehen. Nicht aber die Telefonnummer eines Followers, es sei denn, er ist bereits ein Kontakt in der Kontaktliste, schreibt WhatsApp auf BR24-Anfrage. Neue Nachrichten verschwinden nach spätestens 30 Tagen, Admins können aber eine kürzere Verweildauer einstellen.

Allerdings ist in den Kanälen die sonst bei WhatsApp übliche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht mehr standardmäßig aktiviert. Man kann die Verschlüsselung aber wieder einschalten. WhatsApp hält eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vor allem für Kanäle mit "einer eingeschränkten Zielgruppe für sinnvoll", als Beispiel werden im Blog gemeinnützige oder gesundheitsbezogene Organisationen genannt.

WhatsApp-Nutzer können in einem Verzeichnis nach Kanälen suchen

Für die Kanäle wird ein eigenes Verzeichnis eingerichtet, in dem Nutzer nach Kanälen suchen können, die sie interessieren. Und Kanalanbieter können ihre Kanäle bewerben, damit diese besser gefunden werden - gegen Geld natürlich.

Auf den Kanälen soll es nach einer Testphase im Gegensatz zu Gruppen keine Follower-Begrenzung mehr geben: "In der Anfangsphase wird die Größe der Kanäle begrenzt sein, da wir das Produkt testen. Unser Ziel ist es, den Kanaladministrator:innen schließlich zu ermöglichen, ein unbegrenztes Publikum zu erreichen", schreibt WhatsApp auf BR24-Anfrage.

Kanäle sind vor allem für Prominente interessant

Interessant sein dürfte die Funktion in erster Linie für Prominente, Unternehmen, Mannschaften oder Behörden, die Nachrichten an eine große Gruppe von Followern schicken wollen. In einem Werbe-Video von WhatsApp ist zum Beispiel ein Kanal des FC Barcelona zu sehen. Grundsätzlich kann aber jeder die Funktion nutzen, in dem WhatsApp-Video wird auch ein Kanal für Kochrezepte gezeigt.

Funktion in Deutschland noch nicht verfügbar

Im Februar hatte bereits Instagram, das wie WhatsApp zum Meta-Konzern gehört, eine ganz ähnliche Channel-Funktion eingeführt, allerdings nur für so genannte Creator-Kontos, die vor allem von Stars und wichtigen Persönlichkeiten genutzt werden. Auch beim Messenger-Konkurrenten Telegram wird die Kanal-Funktion sehr rege genutzt. Eingeführt werden die WhatsApp-Kanäle erst einmal in Kolumbien und Singapur, weitere Länder sollen in den nächsten Monaten folgen.

Die Kanäle eignen sich dafür, viele Leute auf einmal mit einer Nachricht zu versorgen, darunter auch Leute, die man gar nicht kennt, alle Abonnenten eben. Im Gegensatz dazu sind die Gruppen für private Kommunikation zu einem bestimmten Thema gedacht, sei es die nächste Geburtstagsfeier oder zu einem Hobby.

In Communitys lassen sich verschiedene Untergruppen erstellen

Die Ende 2022 eingeführten Communitys sind eher etwas für Organisationen und Vereine. Sie erlauben es, verschiedene Gruppen unter einem Dach zusammenzufassen. Die Gruppen können sich weiter untereinander austauschen, der Gruppen-Admin kann über die Funktion "Ankündigungen" wichtige Nachrichten an alle zugehörigen Gruppen schicken. So könnte zum Beispiel ein Fußballverein eine Community erstellen und darin für jede Mannschaft eine eigene Gruppe.

Außerdem hat WhatsApp eine neue Datenschutz-Funktion eingeführt: Anrufe von unbekannten Anrufern lassen sich stummschalten. Sie werden dann zwar noch in der Anrufliste angezeigt, das Telefon klingelt aber nicht mehr. Aktivieren lässt sich diese Funktion im neu gestalteten "Datenschutz-Check" unter dem Menüpunkt "Wähle aus, wer Dich kontaktieren kann".

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