TikTok ist nach wie vor sehr angesagt bei den jungen Nutzern. Im vergangenen Jahr knackte die Video-Plattform die Marke von einer Milliarde Nutzerinnen und Nutzern weltweit. Und die verbringen im Schnitt 40 Minuten am Tag in der App - mehr als in den meisten anderen Plattformen und Netzwerken.
Der TikTok-Algorithmus ist darauf gepolt, die Zahl der täglich aktiven Nutzerinnen zu erhöhen. Das führt dazu, dass der TikTok-Algorithmus Nutzenden mehr Inhalte der gleichen Art anbietet. Problematisch ist das, wenn das Inhalte sind, die sich um Depression, Selbstverletzung oder Suizid drehen. Obwohl TikTok ankündigte, das zu korrigieren, besteht das Problem weiter, wie ein Experiment von BR Data im April zeigte.
- Zum Artikel "Warum Depressionen auf Social Media eine so große Rolle spielen"
Benachrichtigungen nach 40, 60, 90 oder 120 Minuten
TikTok ist sich grundsätzlich bewusst, dass seine App oft lange Zeit am Stück genutzt wird und dass das auch ungut sein kann. Schon jetzt gibt es eine Funktion namens "Digital Wellbeing", mit der man sich benachrichtigen lassen kann, wenn man 40, 60, 90 oder 120 Minuten am Tag in der App verbringt. Dann bekommt man eine Nachricht und muss einen Code eingeben, um die App weiter nutzen zu können.
Künftig geht es um die Nutzungszeit am Stück
In den kommenden Wochen soll eine Funktion namens "Bildschirmzeitpausen" eingeführt werden, mit dem Nutzer kontrollieren können, wie viel Zeit sie am Stück auf TikTok verbringen. Ist die Funktion aktiviert, erinnern Hinweise die Nutzerinnen daran, nach einer bestimmten, frei wählbaren Zeitspanne ohne Unterbrechung eine Pause einzulegen.
Außerdem soll ein Bildschirmzeit-Dashboard eingeführt werden, dass den Nutzern anzeigt, wie viel Zeit sie insgesamt auf TikTok verbringen: Dort kann man sehen, wie lange man die App täglich nutzt, wie oft man sie öffnet, wie viel Zeit man tagsüber dort verbringt und wie viel nachts. Wer will, kann sich auch regelmäßig über seine wöchentliche Bildschirmzeit benachrichtigen lassen.
Leitfaden soll zum Nachdenken über Social-Media-Nutzung anregen
Außerdem hat TikTok neuen Leitfaden mit dem Titel "Wie kann ich mit meiner Familie und meinen Freunden über mein Digital Wellbeing nachdenken?" veröffentlicht. Der Leitfaden soll die TikTok-Community dazu anregen, "ganzheitlich darüber nachzudenken, wie sie ihre Zeit online verbringen - ob auf TikTok oder anderswo". In den Leitfaden sind Erkenntnisse einer Befragung von Jugendlichen und ihren Eltern in fünf europäischen Ländern, darunter Deutschland, eingeflossen. Ein zentrales Ergebnis ist laut TikTok, dass sich die Jugendlichen mehr Daten über ihre Nutzung und aktive Warnungen wie Pop-ups und Warnzeiten wünschen - also das, was TikTok nun umsetzen will.
Wie die neuen Funktionen angenommen werden, wenn sie einmal für alle ausgerollt sind, wird interessant zu beobachten sein.
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