Der Grafikkarten-Hersteller Nvidia aus dem Silicon Valley will offenbar Computer-Prozessoren bauen. Auf den CPUs soll dann Windows von Microsoft laufen. Und zwar exklusiv. Die Nachricht dürfte für die Computer-Industrie weltweit große Bedeutung haben
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Der Grafikkarten-Hersteller Nvidia aus dem Silicon Valley will offenbar Computer-Prozessoren bauen.

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Nvidia nimmt PC-Markt ins Visier: Windows-Prozessoren geplant

Der Grafikkarten-Hersteller Nvidia aus dem Silicon Valley will offenbar Computer-Prozessoren bauen. Auf den CPUs soll dann Windows laufen. Und zwar exklusiv. Die Nachricht dürfte für die Computer-Industrie weltweit große Bedeutung haben.

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Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters will Nvidia die Technologie des Chipdesigners Arm nutzen. Damit wäre Nvidia das dritte Unternehmen, das spezielle CPUs für das Windows-Betriebssystem baut. Nvidia ist einer der wichtigsten Hersteller von Chips für Grafikkarten, vor allem aber von Chips, auf denen komplexe KI-Anwendungen laufen.

Microsofts Reaktion auf Apples Erfolg

Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist der Softwarehersteller Microsoft. Grund ist die wachsende Konkurrenz durch Apple. Dort hat man bereits vor drei Jahren begonnen, die Prozessoren für die Apple-Notebooks auf Basis des ARM-Designs selbst zu entwickeln. Das hat sich bisher ausgezahlt: Die Marktanteile von Apple bei Laptops sind seitdem gestiegen.

Vorteil der selbst entwickelten Chips: Sie arbeiten besser mit dem Betriebssystem zusammen. Und das sorgt für längere Akkulaufzeiten und mehr Leistung.

Große Chip-Hersteller springen auf den Zug auf

Microsoft will nachziehen. Auch andere große Chiphersteller wie AMD und Qualcomm, beide aus Kalifornien, arbeiten an speziellen Windows-Prozessoren. In gut einem Jahr könnten die neuen Chips auf den Markt kommen. Sie sollen auch KI-Funktionen enthalten, die im Windows-Betriebssystem eine immer größere Rolle spielen.

Bislang konnten auf den CPUs der großen Hersteller auch andere Systeme laufen, etwa verschiedene Linux-Distributionen. Mit den neuen Chips könnte das bald nicht mehr möglich sein.

Herausforderungen und Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Unklar ist allerdings, wie erfolgreich diese Umstellung sein wird. Der bisherige Programmcode für Windows basiert auf der Zehn-86-Architektur von Intel und AMD. Das Betriebssystem muss also von Grund auf neu geschrieben werden.

Für Intel hat die neue Konkurrenz durch Nvidia Folgen: Der Aktienkurs brach am Montag bis Börsenschluss um mehr als drei Prozent ein.

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