Ministerpräsident Markus Söder (CSU) (Mitte) eröffnet in der Microsoft-Deutschland-Niederlassung in München ein neues Experience-Center.
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Ministerpräsident Markus Söder (CSU) (Mitte) eröffnet in der Microsoft-Deutschland-Niederlassung in München ein neues Experience-Center.

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40 Jahre in München: Microsoft eröffnet Experience Center

Vor 40 Jahren eröffnete Microsoft in Unterhaching bei München seine Deutschland-Niederlassung. Heute hat das Unternehmen rund 3.000 Beschäftigte in Deutschland und gerade einen Innovations-Hotspot in München vorgestellt.

Über dieses Thema berichtet: Computermagazin & Umbruch am .

Als Microsoft am 4. Mai 1983 mit sieben Beschäftigten seine Deutschland-Niederlassung in Unterhaching bei München eröffnete, war wohl nur wenigen klar, was sich aus der Software-Firma mit Sitz im fernen Kalifornien einmal entwickeln würde. Dann kam Windows und heute, so sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Geburtstagslaudatio, ist "Betriebssystem und Microsoft so eng zusammen. Das ist eine der selbstverständlichsten Marken der Welt."

Von Unterhaching über Unterschleißheim nach München

Aus einer kleinen Software-Firma ist ein Software-Konzern geworden, der in Deutschland sieben Büros und rund 3.000 Beschäftigte hat. Von Unterhaching zog die deutsche Microsoft-Firmenzentrale zuerst nach Unterschleißheim und dann direkt nach München. Dort hat das Unternehmen 2016 ein Gebäude mit sieben Stockwerken und 26.000 Quadratmetern bezogen, die nach den modernen Büro-Vorstellungen des Softwareriesen gestaltet wurden.

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2016 Vorreiter für neue Bürokultur

Die Mitarbeitenden konnten dort bereits lange vor Ausbruch der Covid-Pandemie einen neuen Arbeitsstil pflegen und vom Büro, vom Home-Office oder von irgendwo unterwegs arbeiten. Jetzt wurden einige Büro-Arbeitsplätze für ein Experience-Center geräumt, mit dem der Konzern stark lösungsorientiert mit Startups und anderen Firmen zusammenarbeiten und "Impulsgeber und Möglichmacher für die Digitalisierung in Deutschland sein" will, wie die Microsoft Deutschland-Chefin Marianne Janik betont.

Facharbeit zu Exponentialfunktionen

Ministerpräsident Söder gab in seiner Laudatio auch einige persönliche Details preis: Angesichts der Chancen von Digitalisierung und KI sprach er von einer exponentiellen Forschungs- und Wissensgesellschaft. Exponentiell, davon verstehe er etwas: Er habe in der Schule seine Facharbeit zu Exponentialfunktionen geschrieben. Er sei als Kind eine Art Nerd gewesen, bekannte er. Zu Schulzeiten habe er "Comics gelesen, die meine Mutter verunsicherten", anstatt sich mit Weltliteratur zu beschäftigen.

Star-Trek-Fan Söder: Live long and prosper

In der Technik-Umgebung der Münchner Microsoft-Zentrale outete sich der Bayerische Ministerpräsident als Star Wars- und Star Trek–Fan: Er glaube fest daran, dass Technik die Welt besser mache und ähnlich wie der Vulkanier Spock vom Raumschiff Enterprise spreizte er die Finger der linken Hand, ließ eine Lücke zwischen Ring- und Mittelfinger und wünschte dem Konzern und seinen Mitarbeitenden: "Live long and prosper!"

Augmented Reality-Arbeit in einer Autowerkstatt

Anschließend wurden Söder einige Highlights des neuen Experience Center EMEA gezeigt. Er durfte dabei auch direkten Kontakt mit digitalen Neuentwicklungen aufnehmen: Mittels der von Microsoft entwickelten HoloLens-Brille konnte er beispielsweise einen Blick auf die Augmented Reality-Arbeit in einer künftigen Autowerkstatt werfen: Der Arbeiter sieht durch die Brille neben der Realität Hinweise und Handlungsanweisungen, die ihn bei der Reparatur des Autos unterstützen sollen.

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Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder probiert eine HoloLens-Brille im Microsoft Experience-Center in München.

Digitalisierung und KI praxisnah

Microsoft will durch das neue Center die Zusammenarbeit mit anderen Firmen verstärken. Sie sollen hier neue Entwicklungen und Lösungen, bei denen Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung eingesetzt werden, praxisnah erleben können. So wird an einem der Stände beispielsweise gezeigt, wie Kommunen mithilfe der Müllabfuhr den Zustand ihrer Straßen erkunden und dokumentieren können.

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Intelligente Kameras in Müllautos

Die Müllautos, die sowieso fast alle Straßen der Kommune abfahren, werden dabei mit intelligenten Kameras ausgestattet. Diese filmen die Straßen, anonymisieren die Aufnahmen noch im LKW und eine KI erfasst den Straßenzustand, misst Unebenheiten oder Schlaglöcher und zeigt an, wo mögliche Schwachstellen demnächst eine Reparatur nötig machen könnten. Dadurch bekommt die Kommune sehr schnell einen Gesamteindruck ihres Straßennetzes, kann notwendige Bauarbeiten besser koordinieren und vorausschauend Geldmittel einplanen.

Einzugsgebiet: Europa, Mittlerer Osten, Afrika

Digitale Hotspots wie das Experience Center würden auch den Standort München stärken, versichert Microsoft-Chefin Marianne Janik. Das Experience Center ist eine von aktuell nur vier Einrichtungen dieser Art weltweit. Entsprechend groß ist das Einzugsgebiet für interessierte Unternehmen: Der Standort München ist zuständig für Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Die anderen Center befinden sich im Silicon Valley, in Atlanta und in Singapur.

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