Computertastatur mit den Worten Fake Shop
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Die Energiekrise führt zu neuen Fake Shops

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Konsequenz aus der Energiekrise: Viele neue Fake-Shops

Die Energiepreise sind enorm gestiegen. Viele Menschen versuchen, beim Kauf von Brennstoffen Geld zu sparen. Doch manches Schnäppchen entpuppt sich als Betrug - wenn man in einem Fake-Shop eingekauft hat. Wie man unseriöse Online-Shops erkennt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Gas ist in Deutschland so teuer wie nie zuvor, da klingt ein Rabatt verlockend. Umso mehr, wenn ihn die Bundesnetzagentur anbietet. Tut sie aber nicht, Seiten, die das behaupten, sind gefälscht. Die Bundesnetzagentur warnt eindringlich davor, auf diesen Fake-Seiten persönliche Daten, Kontodaten und Kreditkartenummern einzugeben.

Viele Fake Shops haben sich auf Brennstoffe spezialisiert

Der vermeintliche Gasrabatt ist die jüngste Erscheinungsform für eine Reihe von unseriösen Webseiten, die versuchen, Profit aus den hohen Energiepreisen zu schlagen. Und zwar, indem sie Energie besonders günstig anbieten.

Seit Beginn der Energiekrise beobachtet die bayerische Polizei Fake-Shops, die Brennstoffe wie Pellets, Briketts oder auch Brennholz verkaufen.

Die Betrüger locken ihre Opfer hauptsächlich mit zwei Komponenten, wie Isabel Schreck vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West zu BR24 sagt: "Das ist zum einen der scheinbar sehr günstige Preis, zum anderen ist es die scheinbar gute Verfügbarkeit von Waren, die aktuell nur sehr schwer zu bekommen sind." Wenn man in solchen Shops bestellt hat, bekommt man entweder nur minderwertige Ware - meistens aber gar nichts.

Wie man Fake-Shops erkennt

Die Polizei rät, Online-Shops mit Hilfe einer Suchmaschine zu überprüfen. Bei vielen negativen Bewertungen sollte man die Finger davon lassen. Seriöse Shops bieten außerdem sichere Zahlungsmethoden mit Käuferschutz oder den Kauf auf Rechnung an. Auf keinen Fall sollte man Geld vorab überweisen.

Umgekehrt kann man auch schauen, ob man auf einer seriösen Seite ist. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik listet auf seiner Website sieben Tipps auf, woran man einen sicheren Online-Shop erkennt.

Falls man doch Opfer eines Fake-Shops wurde, rät die Polizei, den Fall anzuzeigen. Nur so könne die Polizei Strukturen ermitteln und Täter dingfest machen. Schon von 2020 auf 2021 hat die Zahl der Anzeigen gegen Fake-Shops um 40 Prozent zugenommen, wie das Landeskriminalamt Bayern im Landeslagebild Cybercrime 2021 schreibt.

Verbraucherzentrale Bayern: Schindluder mit der Notlage der Menschen

Auch bei der Verbraucherzentrale Bayern gehen zahlreiche Anfragen von Personen ein, die in einem Fake-Shop eingekauft haben. Simone Bueb, Referentin für Verbraucherrecht, spricht von einer neuen Dimension. Fake-Shops für Kleidung, Schuhe oder Elektronik gebe es schon lange. Nun kämen welche für Holzpellets oder Brennholz hinzu. Und dann kommt Bueb auf den vermeintlichen Gasrabatt zu sprechen:

"Es hat sogar jemand versucht, die Seite der Bundesnetzagentur zu verändern, um hier angeblich günstige Energiepreise anzubieten. Das finde ich schockierend, dass man mit der Notlage der Verbraucher und Verbraucherinnen Schindluder treibt." Simone Bueb, Referentin für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Bayern

Fake-Shop-Finder arbeitet mit dem Ampelsystem

Die Verbraucherzentrale bietet einen Fake-Shop-Finder an. Man gibt zuerst die URL der fraglichen Seite ein, dann überprüft das Tool die Website auf Merkmale von Fake Shops. Nach wenigen Sekunden bekommt man das Ergebnis angezeigt - in einem Ampelsystem. Grüne Ampel heißt: Der Online-Shop ist bisher nicht negativ aufgefallen. Die gelbe Ampel bedeutet, dass man wichtige Details wie ein Impressum zusätzlich selbst überprüfen soll. Die rote Ampel zeigt an, dass der Shop schon als Fake Shop aufgefallen ist und man einen Bogen um diese Seite machen sollte.

Ansonsten gilt auch beim Einkauf im Netz: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, sollte man lieber die Finger davon lassen.

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