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Killer's Security: Fleeceware und Werbe-Millionen

In Online-Nachrichten berichtet Achim Killer über ChatGPT. Ein texanischer Hochschullehrer vertraut diesem Bot, aber nicht seinen Studentinnen und Studenten. Kleingangster versuchen, damit Geld zu machen. Und ein schönes PDF gibt es zum Thema.

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Das künstlich mehr oder weniger intelligente Plappermäulchen ChatGPT bestimmt diese Woche mal wieder die Nachrichtenlage. Wegen ihm droht etlichen Akademikern in Texas, dass ihnen nachträglich der Hochschulabschluss aberkannt wird. Ein Professor an der Agricultural and Mechanical University in der Nähe von Houston, der meint, sie beim High-Tech-Spicken erwischt zu haben. Sie hätten ChatGPT Seminararbeiten schreiben lassen.

Hat wohl gemeint, dass er ein Fuchs sein, dieser Professor, hat die Arbeiten seiner Studenten selber in ChatGPT eingegeben und den dann gefragt, ob er das geschrieben hat. So kommt man Schummlern aber nicht auf die Schliche. ChatGPT halluzinuiert ständig, und wenn man ihn dann noch fragt, ob er was Kluges geschrieben hat, dann dreht er völlig durch. Die Unileitung versucht, das Ganze jetzt auszubügeln.

Stand der Technik

War wohl nicht ganz auf der Höhe der aktuellen Technologie-Diskussion, der Professor – ist auch schwierig. Aber es geht, wenn man, das Richtige liest, beispielsweise das, was Steffen Albrecht für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag zusammengestellt hat. Ist klasse das PDF, gut 100 Seiten, "ChatGPT und andere Computermodelle zur Sprachverarbeitung" heißt es, und – s'koschd nix!

Fleeceware

Besonders begeistert von ChatGPT sind ja Marktschreier, Werbe-Experten und Kleingangster. Und in dem Spektrum bewegen sich auch die Leute, vor denen das IT-Sicherheitsunternehmen Sophos aktuell warnt. Die stellen Apps in Google Play und in Apples App-Store, mit denen man angeblich bequem Zugriff auf ChatGPT bekommt. Kriegt man aber nicht, sondern man wird mit allen Tricks des modernen Marketings, Pop-ups und Werbedialogen gedrängt, irgendwelche Abos abzuschließen.

Fleeceware, Schröpf-Ware nennt Sophos diese Quengel-Apps. Ist ein schöner Begriff, muss man sich merken. Ansonsten: Wenn man ChatGPT auf dem Handy haben will, dann kann man auch einfach die Site von OpenAI ansurfen, dann die drei Punkte im Browser rechts oben antippen und dann: "Zum Startbildschirm hinzufügen". Was man damit kriegt, ist keine App, aber genauso praktisch.

Browser-News

Einen neuen Vivaldi gibt es, Vivaldi 6.0, sieht ein bisschen anders aus als die anderen Surfwerkzeuge. Muss man ausprobieren, ob einem das gefällt. Drin ist ja eh bei fast allen das Gleiche, nämlich Chromium von Google's Chrome. Und in dem hat mal wieder eine gefährliche Sicherheitslücke geklafft. Sollte man abchecken, ob er sich schon auf den aktuellen Stand gebracht hat. Und in den nächsten Tagen kriegen dann sicherlich die Chrome-Clones Updates. Der Firefox nicht, weil der kriegt keinen Code von Google, aber Geld, eine halbe Milliarde pro Jahr, heißt es, damit Google als Standardsuche eingestellt ist. Und da bietet jetzt angeblich Microsoft dagegen. Kohle für den Feuerfuchs.

Weitere Ausgaben von Killer's Security finden Sie hier.

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