Missbrauchsgutachter kritisiert Bistum Augsburg und Staatsregierung

Augsburg: Zwei Jahre nach Veröffentlichung der Studie über sexuelle Gewalt im katholischen Erzbistum München und Freising bescheinigt Gutachter Ulrich Wastl der Kirche und dem Freistaat Bayern noch immer erhebliche Defizite im Umgang mit Missbrauchsopfern. Dem Bistum Augsburg warf er im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen mangelnden Aufklärungswillen vor. Das Bistum wolle lediglich eine Studie durchführen, die sich vor allem mit den Auswirkungen auf Betroffene befasst und nicht mit den mutmaßlichen Tätern oder Vertuschern. Er kritisierte auch, dass der Augsburger Bischof Bertram Meier es kürzlich zunächst ablehnte, einem Missbrauchsopfer 150.000 Euro zu zahlen. Mit Blick auf die Opfer-Anlaufstelle der Staatsregierung fordert der Gutachter, dass diese mehr Geld bekommen und die Interessen der Opfer besser vertreten solle. Die Einrichtung in der jetzigen Form sei "ein Witz".

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 09.01.2024 09:00 Uhr

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