Benedikt: "Schock und Scham" nach Missbrauchsgutachten

München: Der emeritierte Papst Benedikt der XVI. hat nach der Veröffentlichung des neuen Gutachtens zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising "Schock und Scham" ausgedrückt. Dies hat der Privatsekretär des 94-Jährigen, Gänswein, in Rom mitgeteilt. Benedikt wird in dem Gutachten belastet, als damaliger Münchner Erzbischof in vier Fällen nichts gegen beschuldigte Priester unternommen zu haben. Der Münsteraner Kirchenrechtler Schüller warf dem emeritierten Papst im BR-Interview vor, zu lügen. Der 94-Jährige habe die letzte Chance vor seinem Tod verpasst, noch eigene Fehler einzuräumen. Neben Josef Ratzinger werden auch dem früheren Erzbischof Wetter und dem amtierenden, Kardinal Marx, Fehlverhalten zur Last gelegt. Dieser zeigte sich heute erschüttert und beschämt. Marx nannte das heute vorgestellte Gutachten einen wichtigen Baustein für die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs für die Kirche. Er versprach, dass man anhand der Empfehlungen des Gutachtens weitere Veränderungen beraten und umsetzen werde.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 20.01.2022 21:00 Uhr

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