Der Opernchor des Staatstheaters Augsburg und ein Streichquartett bringen Weihnachtslieder und Freude in das Georg-Beis-Haus.
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Der Opernchor des Staatstheaters Augsburg und ein Streichquartett bringen Weihnachtslieder und Freude in das Georg-Beis-Haus.

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Weihnachten: Staatstheater Augsburg musiziert für Obdachlose

Kunst zu den Menschen bringen, die selbst nicht in der Lage sind, kulturelle Angebote zu nutzen: Das will das Staatstheater Augsburg. Und hat so nun ehemaligen Obdachlosen in Augsburg eine große Freude mit einem Weihnachtskonzert bereitet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Es ist ein besonderer Nachmittag im Georg-Beis-Haus, einer Wohnanlage in Augsburg-Lechhausen. Die Bewohner, alles Männer, die früher obdachlos waren oder in prekären Lebenssituationen lebten, erleben eine einzigartige Vorweihnachtsfreude. Denn der Opernchor des Staatstheaters Augsburg tritt zusammen mit einem Streichquartett im Gemeinschaftsraum auf, um Weihnachtslieder zu präsentieren. "Adventskalender" heißt die Aktion des Staatstheaters. Auf dem Programm stehen dabei Live-Besuche mit kleinen Konzerten oder Lesungen in sozialen Einrichtungen wie dem Georg-Beis-Haus. Dort, wo Menschen sind, denen es sonst nicht möglich ist, ins Theater zu gehen.

Vorbereitung auf den großen Moment

Sophie Canal, Assistenz der künstlerischen Betriebsdirektion des Staatstheaters Augsburg, beschreibt die Vorbereitungen: "Wir haben uns um halb getroffen, haben eine kurze Verständigungsprobe gemacht, weil das ein Raum ist, den wir nicht kennen." Dies zeige die Sorgfalt, mit der sich die Künstler an die akustischen Gegebenheiten des Raums anpassten, um ein harmonisches Erlebnis zu schaffen.

Das Programm: Mischung aus Klassik und Populärem

Das Repertoire des Opernchors: eine Mischung aus klassischen Weihnachtsliedern und beliebten Melodien. Unter anderem werden Stücke wie "Rudolph the Red-Nosed Reindeer", "Jingle Bells" und "Somewhere in My Memory" von John Williams, bekannt aus dem Film "Kevin Allein zu Haus", dargeboten. Diese Auswahl soll für jeden Geschmack etwas bieten und eine festliche Atmosphäre im Gemeinschaftsraum schaffen.

Musik geht Zuhörern nahe

Kim Junge, Hausleiterin des Georg-Beis-Hauses, unterstreicht die Wichtigkeit solcher Ereignisse: "Das Haus soll Beheimatung bieten für Männer, die lange obdachlos waren oder andere Problemlagen haben." Solche kulturellen Angebote fördern das Gemeinschaftsgefühl und bieten gerade in der Vorweihnachtszeit besondere Momente der Freude und des Zusammenhalts, sagt Junge.

Die Reaktionen der Zuhörer sind ein berührender Beweis für die Bedeutung dieser Veranstaltung: Ein Bewohner äußert sich emotional: "Mir geht's ein wenig nahe. Da kommen Erinnerungen hoch aus besseren Zeiten. Mir hat die Vorstellung sehr gut gefallen."

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