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March for our lives: T-Shirt und Buttons

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Vom Mythos amerikanischer Waffen-Besessenheit

Hundertausende Schüler, Lehrer, Eltern werden am Samstag beim "March for our lives" in Washington erwartet. Der Münchner Professor für Kulturgeschichte, Michael Hochgeschwender, über Protestkultur, Sprach-Mächtigkeit und den Mythos der Selbstjustiz.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Immer wieder in der amerikanischen Geschichte haben charismatische Persönlichkeiten wie Martin Luther King die Protestkultur der USA geprägt. Nach dem Amoklauf an einer Highschool in Parkland/Florida war es die 18-jährige Schülerin Emma Gonzales. Mit einer wütenden Rede prangerte sie die Untätigkeit der Politik gegenüber der Waffenlobby an - und erntete viel Anerkennung. Ihr Protest und der ihrer Mitschüler mündet am Samstag im "March for our lives" in Washington.

"Ur-amerikanisches" Recht

Doch US-Präsident Trump und die Waffenlobby lassen sich nicht beirren. Das Recht, Waffen zu besitzen, sei in der Verfassung verankert und damit gleichsam "ur-amerikanisch". Michael Hochgeschwender, Professor für amerikanische Kulturgeschichte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, rückt diese Erzählung in ein anderes Licht: Der Mythos amerikanischer Waffen-Besessenheit sei vor allem seit den 1960-er Jahren Seite wirksam befördert worden - bis hinein in Pop-Kultur und Western.