Abschlusskonzert des Eliot-Quartetts im Germanischen Nationalmuseum, in dem der Saal blau, gelb und rot beleuchtet ist.
Bildrechte: Katharina Meier, Spiegelhof Fotografie

Tausende Menschen weltweit verfolgten die Live-Streams des Nürnberger Musikfests ION. Hier das Eliot-Quartett "mit "Mozart in neuem Licht".

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Tausende Zuschauer aus aller Welt beim Nürnberger Musikfest ION

Wegen Corona fand das Nürnberger Musikfest ION vor allem hybrid statt. Dem Publikumsinteresse tat das keinen Abbruch: Tausende Menschen verfolgten die Konzerte. Auch Eintrittskarten waren schnell ausverkauft.

In Pandemiezeiten ein Festival durchzuführen ist eine große Herausforderung. Ob die Zuschauerinnen und Zuschauer die Hygieneregeln akzeptieren? Und sind sie bei den Konzerten auch dann dabei, wenn sie nur über Live-Stream übertragen werden? Das Nürnberger Musikfest ION zeigt: das Publikum bleibt treu und setzt sich auch vor den Bildschirm. Und dank Live-Stream können auch neue Zuschauer hinzugewonnen werden. Das Festival, das bei vielen Konzertübertragungen mit dem Bayerischen Rundfunk kooperierte, erreichte tausende Menschen weltweit. Gestern ist die Jubiläumsausgabe des traditionsreichen Musikfestes zu Ende gegangen.

Selbst Zusatzkonzerte waren beim Musikfest ION ausverkauft

Obwohl das Programm erst sehr kurzfristig veröffentlicht wurde und der Ticketverkauf nur wenige Tage vor dem Festivalstart begann, überstieg die Nachfrage bei weitem das Platzangebot, bilanzieren die Organisatoren. Selbst Zusatzkonzerte waren demnach ausverkauft. Bei den Festgottesdiensten war nicht für alle Interessenten Platz. Auch die Live-Streams waren gefragt: Über BR Klassik, die Festival-Homepage, Facebook und YouTube wurden 85.000 Menschen erreicht, so die Festival-Verantwortlichen.

Bei BR-Live-Streams Grüße aus aller Welt nach Nürnberg

Insbesondere Grüße und Kommentare aus der ganzen Welt in den begleitenden Chats belegten das große Potential der digitalen Ausspielwege für Geistliche Musik. "Was mich besonders berührt hat, war das überall spürbare Wohlbefinden während des Musikfests", sagte Moritz Puschke, Geschäftsführender Intendant des Musikfests ION. "Wir konnten gemeinsam heimkehren in die Kirchen, zur Musik, hatten Konzerte mit Tiefgang und voller gegenwärtiger Gefühle und Themen, gleichzeitig aber auch einfach beste Unterhaltung." Für Puschke war es das dritte Festival unter seiner Leitung.

Jubiläumsausgabe hatte das Motto "Heimkehren"

Das 70. Musikfest ION stand unter dem Motto "Heimkehren". Das Leitthema sollte zum einen an die Wurzeln des Festivals erinnern, das 1951 als Internationale Orgelwoche gegründet wurde. Zum anderen sollte das Publikum mit zeitgenössischer, geistlicher Musik wieder in die Kirchen zurückfinden, hieß es im Vorfeld. Auf dem Programm standen unter anderem die Nürnberger Erstaufführung der "Schöpfung" von Wilfried Hiller und das "Requiem" von Mozart in einer Streichquartettfassung, verknüpft mit einer Lichtkunst-Aktion; außerdem zeitgenössische Orgelwerke, Weltmusik und Retro-Funk an der Hammond-Orgel.

Die Videostreams sind weiterhin über die Homepage www.musikfest-ion.de abrufbar, außerdem auf www.br-klassik.de/concert.

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