Die Beatles im Jahr 1964 in London
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Paul McCartney kündigt "letzten" Beatles-Song an

Vor über 50 Jahren trennten sich die Beatles, zwei Band-Mitglieder sind bereits tot: Und trotzdem will Paul McCartney noch in diesem Jahr einen brandneuen Song der Beatles vorstellen. Möglich macht's, wen wundert's, die KI.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Es ist eine kleine Sensation, die Paul McCartney da ankündigt. Bis zum Jahresende wolle er einen neuen Beatles-Song veröffentlichen, sagte der Musiker am Dienstag in einem Interview bei BBC Radio 4: den "letzten" der weltberühmten Band.

Vermutlich handelt es sich um den Song "Now And Then"

Möglich werde das durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, erklärte McCartney. Mit ihrer Hilfe habe man John Lennons Gesang von einer Demokassette extrahiert, so dass sich die Aufnahme nun vervollständigen lasse.

Welche Aufnahme er damit meint, verriet McCartney nicht. Vermutlich handelt es sich dabei aber um "Now And Then", einen Song, den John Lennon 1978 - also schon nach der Trennung der Beatles - komponiert und Paul gewidmet hatte. Erst 1994 gab Lennons Witwe Yoko Ono das Demoband des Songs an McCartney weiter, so berichtet es die BBC.

Die drei verbliebenen Beatles hätten damals sogar überlegt, den Song zu veröffentlichen, heißt es. Letztlich kam es jedoch nicht dazu. Vor allem George Harrison habe sich gegen ein Release gesträubt, erzählte McCartney in einem früheren Interview. Noch dazu gab es technische Probleme mit der Rohaufnahme.

Schon bei der Beatles-Doku "Get Back" kam die KI zum Einsatz

Erst Peter Jacksons überlange Beatles Dokumentation "Get Back" (2021) habe ihn wieder auf den Song gestoßen, so McCartney jetzt. Schon damals habe Jackson nämlich ein Programm verwendet, um die Stimmen der vier Musiker auf alten Aufnahmen von Störgeräuschen zu befreien.

Dasselbe Programm kam nun wieder zum Einsatz. "Wir haben es geschafft, Johns Stimme zu isolieren und durch KI ganz klar zu kriegen. So können wir die Aufnahme jetzt so mischen, wie wir es immer machen. Das gibt dir einfach mehr Spielraum", erklärte McCartney bei Radio 4.

"Gruselig, aber auch aufregend": McCartney über KI

Generell steht McCartney der Verwendung von Künstlicher Intelligenz eher skeptisch gegenüber. Er sei zwar nicht viel im Netz unterwegs, habe aber gehört, dass es dort mittlerweile Beatles-Bearbeitungen gebe, in denen John Lennon seinen Part singe. "Das ist irgendwie gruselig", so McCartney, "aber auch aufregend, weil darin die Zukunft liegt. Wir müssen einfach sehen, wo das hinführt."

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