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John von Düffels Roman "Klassenbuch" wird Theaterstück

Heute Abend erlebt das neue Stück des Dramatikers John von Düffel seine Uraufführung in Berlin: "Klassenbuch". Ein Theaterstück, das sich mit den Problemen von Jugendlichen in der Schule heute beschäftigt. Von Knut Cordsen

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Das Thema, das der Schriftsteller und Dramatiker John von Düffel in seinem jüngsten Roman "Klassenbuch" verhandelt, kennen alle Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren: Mobbing, Ausgrenzung, pubertäre Liebesnöte, Magersucht, Schikane von Mitschülern im Netz. "Klassenbuch" ist als Roman 2017 erschienen, heute nun erlebt der Stoff als Theaterstück seine Uraufführung in Berlin am Deutschen Theater, wo der 51-jährige John von Düffel als Dramaturg arbeitet. Früher, so John von Düffel, war Langeweile das bestimmende Merkmal der Jugend, heute im Zeitalter der Digitalisierung, ist es Stress.

"Ja, es ist tatsächlich so, dass die Gesellschaft für Konsumforschung festgestellt hat, dass das, was die Jugendlichen am meisten brauchen, nicht Geld ist, sondern sie vermissen am meisten das Phänomen Zeit. Das war tatsächlich in meiner Jugend ganz anders. Wir hatten Zeit, aber kein Geld. Der Stress hat also zugenommen und man fragt sich, warum. Ich denke, es hat sehr viel damit zu tun, dass es nicht mehr reicht, auf der analogen Ebene, also im Klassenraum da zu sein, sich zu behaupten, sondern man muss sich auf ganz verschiedenen Ebenen in virtuellen Zusammenhängen mitbehaupten. Und die Frage der Identitätsfindung, die Frage ‚Wer bin ich?‘ ist komplizierter geworden dadurch, dass die Möglichkeiten gewachsen sind, aber auch die Gefahren." John von Düffel

Inszeniert wird "Klassenbuch" vom preisgekrönten 41-jährigen Jugendtheater-Regisseur Kristo Šagor.