Menschen feiern auf dem PULS Open Air
Bildrechte: Fabian Stoffers/BR

Menschen feiern auf dem PULS Open Air - auch Konzerte können in Zukunft mit dem Kulturpass finanziert werden

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Geld fürs Konzert, Kino und Theater: Was bringt der Kulturpass?

200 Euro für Kino, Konzert- oder Theaterkarten, Bücher oder Schallplatten: Der Kulturpass für 18-Jährige ist heuer eines der wichtigsten Projekte von Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Doch für die Nutzenden gibt es bürokratische Hürden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Wir erleben eine ganz große positive Reaktion und viel Neugier." Beim sogenannten Online-Onboarding für die Kulturanbieter schwärmte Kulturstaatsministerin Claudia Roth von dem Angebot, das ihr Ministerium in Zukunft jungen Menschen machen wird.

Der Kulturpass soll vor allem niederschwellig sein: "Wir machen keine pädagogischen Vorgaben. Also ich sage nicht, dass man nicht mehr als 20 Euro auf einmal ausgeben darf, ich sage auch nicht, in welches Kino man gehen darf und in welches nicht, sondern ich sage natürlich, dass die jungen Menschen selbst entscheiden sollen," so die Ministerin.

Aufwendiges Anmeldeverfahren

Die 18-Jährigen, für die der Pass gedacht ist, sollen das Angebot ab Mitte Juni 2023 nutzen können. Zunächst sind aber die Anbieter gefordert. Sie können sich ab sofort für einen digitalen Markplatz registrieren und dort einen eigenen "Shop" anlegen.

Das Projekt weckt aber auch Skepsis. Zum Beispiel wegen des Registrierungsverfahrens, das ein ELSTER-Organisationszertifikat erfordert. Die Befürchtung: Der bürokratische Aufwand könnte etliche Anbieter abschrecken. Käme es tatsächlich so, würde das die Pläne torpedieren, Jugendliche mit einem möglichst breiten Sortiment am digitalen Marktplatz als neues Publikum für Kunst und Kultur zu gewinnen und zugleich die nach der Pandemie immer noch darbende Szene finanziell zu fördern.

18-Jährige, die sich ab Mitte Juni für die Kulturpass-App registrieren, haben zwei Jahre Zeit, ihr 200-Euro-Budget auszugeben. Dann wird sich zeigen, wie viele Menschen von dem Angebot tatsächlich Gebrauch machen werden. In Frankreich, wo ein vergleichbarer Kulturpass bereits eingeführt worden ist, haben sich die Jugendlichen von ihren Guthaben vor allem japanische Manga-Comics gekauft.

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