Die Golden Globes sind in der Nacht zum Mittwoch ins Rampenlicht zurückgekehrt. Auf dem roten Teppich - der in diesem Jahr grau ausfiel - gab sich Hollywood nach einem Skandal im vergangenen Jahr wieder ein Stelldichein.
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Colin Farrell

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Film- und TV-Preis Golden Globes meldet sich zurück

Nach einem Skandal im vergangenen Jahr ist die Verleihung der renommierten Preise wieder auf die Bühne Hollywoods zurückgekehrt. Vergeben und vergessen ist dennoch nicht alles. Einige Hollywood-Stars erschienen erst gar nicht zur Verleihung.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Golden Globes sind in der Nacht zum Mittwoch ins Rampenlicht zurückgekehrt. Auf dem roten Teppich - der in diesem Jahr grau ausfiel - gab sich Hollywood nach einem Skandal im vergangenen Jahr wieder ein Stelldichein. Die Preisverleihung wurde wieder im Fernsehen (NBC) und per Livestream übertragen. Favoriten wie die Actionkomödie "Everything Everywhere All at Once" von Daniel Kwan und Daniel Scheinert oder Martin McDonaghs "The Banshees of Inisherin" räumten bereits bei den ersten Auszeichnungen groß ab.

Bester Hauptdarsteller Filmdrama

Austin Butler wurde für seine Hauptrolle in Baz Luhrmanns "Elvis" als bester Darsteller in der Kategorie Filmdrama ausgezeichnet. Als beste Darstellerin in einem Drama ausgezeichnet wurde Cate Blanchett für ihre Leistung in "Tár" von Todd Field, wie der Verband der Auslandspresse (HFPA) verkündete.

Colin Farrell bedankt sich bei Eselin Jenny

Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") gewann die Auszeichnung als bester Darsteller in einer Komödie und Michelle Yeoh ("Everything Everywhere All at Once") wurde als beste Schauspielerin in dieser Kategorie ausgezeichnet. Zum besten Nebendarsteller gekrönt wurde Ke Huy Quan (ebenfalls "Everything Everywhere All at Once"), als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde Angela Bassett ("Black Panther: Wakanda Forever", von Ryan Coogler). Colin Farrell dankte in seiner Preisrede unter anderen einer besonderen Filmpartnerin: Eselin "Jenny", innig geliebte Begleiterin seines Filmcharakters in "The Banshees of Inisherin".

Steven Spielberg gewinnt Regie-Preis

Als bester Regisseur ausgezeichnet wurde Steven Spielberg für seinen autobiografischen Film "The Fabelmans". Den Preis für das beste Drehbuch heimste sein Kollege Martin McDonagh für "The Banshees of Inisherin" ein. Als bester nicht-englischsprachiger Film prämiert wurde "Argentina, 1985" von Santiago Mitre.

Deutscher Antikriegsfilm "Im Westen nicht Neues" geht leer aus

Mit dem Golden-Globe-Preis für den besten nicht englischsprachigen Film ist "Argentinien, 1985" ausgezeichnet worden. In dem Politthriller aus Argentinien geht es um einen historischen Prozess gegen Führungsfiguren der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land.

Leer aus ging damit der deutsche Antikriegsfilm "Im Westen nichts Neues". Die Verfilmung des Romans von Erich Maria Remarque war ebenfalls in der Kategorie des besten nicht englischsprachigen Films nominiert.

Boykott aus dem vergangenen Jahr nicht vergessen

Ganz vergessen war der Skandal um fehlende Diversität, Sexismusvorwürfe und ethische sowie finanzielle Auffälligkeiten bei Mitgliedern der Hollywood Foreign Press Association, so der volle Name, die für die Verleihung der Preise zuständig ist, indes nicht, der den Globes im vergangenen Jahr einen Boykott durch Schauspieler und Studios eingebracht hatte.

Moderator Jerrod Carmichael kam ohne Umschweife darauf zu sprechen, als die Zeremonie in Beverly Hills überschattet vom Sturmgeschehen, das in Kalifornien in der jüngeren Zeit fast 20 Menschen das Leben kostete, ihren Lauf nahm. "Ich werde euch sagen, warum ich hier bin. Ich bin hier, weil ich schwarz bin", sagte der Comedian.

"Ich werde nicht sagen, dass sie eine rassistische Organisation waren", sagte er über die HFPA. "Aber sie hatten kein einziges schwarzes Mitglied bis George Floyd starb. Also macht mit dieser Information, was ihr wollt." Er habe es abgelehnt, sich vor der Verleihungszeremonie mit HFPA-Präsidentin Helen Hoehne zu treffen. Er habe den Job wegen des Geldes angenommen und um die Film- und Fernsehindustrie zu ehren.

Einige namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler blieben fern

Brendan Fraser, der für seine Leistung in "The Whale" als bester Schauspieler nominiert wurde, sagte seine Teilnahme im Vorfeld ab. Auch Tom Cruise, Hauptdarsteller des in der Kategorie bestes Drama nominierten Films "Top Gun: Maverick", nahm nicht teil. Dieser hatte in Reaktion auf den Skandal um den Preis seine drei bisher gewonnenen Golden Globes zurückgegeben. Cate Blanchett war ebenfalls nicht anwesend, um ihre Auszeichnung entgegenzunehmen.

Mit Informationen von ap & afp

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