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Christian Stückl

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Stückl bleibt bis 2025 Volkstheater-Intendant

Bald ist er länger im Amt als Helmut Kohl: Der Oberammergauer Christian Stückl soll weitere sieben Jahre das Volkstheater in München leiten, das er 2002 übernommen hat. Schwerpunkt: Junges Theater. Demnächst muss das Haus in einen Neubau umziehen.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Nebenbei ist er künstlerischer Leiter der Oberammergauer Passionspiele, inszenierte dort gerade erfolgreich Schillers „Wilhelm Tell“ und ist auch sonst ausgesprochen umtriebig: Kettenraucher Christian Stückl brennt für das populäre Theater und ist insofern genau der richtige Mann für das Volkstheater in München, das auch schon weniger glanzvolle Zeiten hinter sich hat. Nach Auffassung von Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers ist Stückl nicht nur ein „Theatervieh“, sondern hat es auch geschafft, „Bewährtes und Neues, Tradition und Zukunft“ miteinander zu verbinden: „Das schaffen nicht alle“. Deshalb wurde Stückls Vertrag, der 2020 endete, bis 2025 verlängert.

131 Millionen teurer Neubau

Demnächst muss das Theater vom maroden Quartier in der luxuriösen Brienner Straße, einer ehemaligen Sporthalle, in der 1969 das Musical „Hair“ Europa-Premiere hatte, in das weniger prestigeträchtige Münchener Schlachthofviertel umziehen, wo für 131 Millionen Euro ein „nüchterner“ Neubau errichtet wird. Zuständig ist eine Planungsbürogemeinschaft um die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau. Der Einzug ist für 2021 geplant. Stückl soll für künstlerische Kontinuität sorgen. Er selbst sagt, gerade über die Bauphase hinweg „möchte und muss ich weitermachen“. Sein Markenzeichen: Produktionen mit jungen Schauspielern und das Festival „radikal jung“, das neue Regiehandschriften präsentiert.

CSU verärgert

Bei der Vertragsunterzeichnung sollte ursprünglich auch Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid dabei sein. Küppers las eine SMS von ihm vor, in der der CSU-Politiker sein Fernbleiben mit der aktuellen Entwicklung „in Hinblick auf die Abschmelzung der politischen Neutralitätspflicht“ begründete. Die Stadtrats-CSU hatte kritisiert, dass das städtische Volkstheater und die städtischen Kammerspiele einen Aufruf zu einer Anti-CSU-Demonstration am Sonntag unterschrieben haben und fordert „dienstaufsichtsrechtliche Maßnahmen“.