Janine Wissler und Martin Schirdewan nach der Wahl
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Neues Duo an der Parteispitze: Janine Wissler und Martin Schirdewan

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Wissler und Schirdewan zu Parteichefs der Linken gewählt

Janine Wissler bleibt Bundesvorsitzende der Linken. Die 41-Jährige erhielt auf dem Bundesparteitag in Erfurt die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Den zweiten Platz an der Führungsspitze der Partei belegt Europapolitiker Martin Schirdewan.

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Die alte Vorsitzende ist auch die neue: Die Mitglieder der Linken haben beim Parteitag in Erfurt Janine Wissler mit 57,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Wisslers Posten in der Doppelspitze der Parteiführung blieb weiblichen Kandidatinnen vorbehalten. Die 41-jährige Parteivorsitzende setzte sich im ersten Wahlgang gegen ihre Konkurrentinnen Heidi Reichinnek und Julia Bonk durch. Auf Reichinnek entfielen 35,9 Prozent, auf Bonk 2,5 Prozent der Stimmen.

Dabei war und ist Wissler, die seit Februar 2021 an der Spitze der Partei steht, nach einer Reihe von Schlappen bei Bundestags- beziehungsweise Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen sowie nach internen Grabenkämpfen in der Partei durchaus nicht unumstritten. Zuletzt kamen noch parteiinterne Sexismusvorwürfe aus dem hessischen Landesverband hinzu. Im April trat Wisslers Co-Vorsitzende Susanne-Hennig Wellsow zurück. Die letzten Monate seien "alles andere als einfach, für die Partei, auch für mich persönlich" gewesen, kommentierte Wissler vor ihrer Wiederwahl.

Schirdewan ebenfalls an Parteispitze gewählt

In ihrer Rede zum Parteitagsbeginn gab sich Janine Wissler kämpferisch, was die Bewältigung aktueller Probleme der Linken angeht, zugleich räumte sie Fehler ein. Neben der Vorsitzenden besetzte der Parteitag auch die zweite Führungsposition an der Parteispitze neu - mit dem Europapolitiker Martin Schirdewan. Der 46 Jahre alte Berliner setzte sich mit absoluter Mehrheit der Stimmen gegen mehrere Mitbewerber durch. Außerdem wird der verkleinerte Parteivorstand neu gewählt. Der 46-Jährige Co-Fraktionsvorsitzende der Linken im Europaparlament, Schirdewan sagte in seiner Bewerbungsrede, er habe Erfahrung damit, "eine bunte Ansammlung von Linken zu lenken und zu führen". Schirdewan trat für den Thüringer Landesverband an.

Auch verkleinerter Parteivorstand wird neu gewählt

Der frühere Linken-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi verlangte auf dem Parteitag einen Neustart, damit die Linke 15 Jahre nach ihrer Gründung aus PDS und WASG nicht in die Bedeutungslosigkeit rutsche. Gysi appellierte an seine Parteigenossen, interne Machtkämpfe sein zu lassen. "Hört auf mit dem ganzen kleinkarierten Mist in unserer Partei", so Gysi.

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