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Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) zur Ermittlungspanne im Fall Amri

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Weitere Ermittlungspanne im Fall Amri

Weitere Ermittlungspanne im Fall Amri

Knapp ein Jahr nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche ist eine weitere Ermittlungspanne bekanntgeworden. Handyfotos, auf denen der Attentäter Anis Amri mit Waffen posiert, wurden übersehen.

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Wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) mitteilte, hatte ein Datenfilter bei der Auswertung von Amris Handy dafür gesorgt, dass den Ermittlern die belastenden Fotos entgingen. Bei der Filtereinstellung seien Fotos mit schlechter Qualität nicht gesichtet worden. Es handele sich vermutlich um eine Gas- oder Schreckschusspistole sowie um Stichwaffen. 

Reul: Fehler hätte nicht passieren dürfen

"Hier ist ein Fehler passiert, der nicht hätte passieren dürfen", sagte Reul. Ob dies zu einer anderen Einschätzung Amris geführt hätte, könne er nicht sagen. Für einen Haftbefehl hätten die Fotos jedenfalls nicht gereicht. Die Daten hätten allerdings nicht nur dem LKA in NRW, sondern auch dem Berliner LKA und dem Bundeskriminalamt vorgelegen. Was dort mit ihnen geschehen sei, wisse er nicht, sagte Reul.

Bereits zahlreiche Versäumnisse bekannt

Im Fall Amri gab es eine ganze Serie von Pannen. Ein Sonderermittler in Berlin hat in einem kürzlich vorgestellten Bericht, zahlreiche behördliche Versäumnisse festgestellt und eine schlechte Zusammenarbeit der Behörden in ganz Deutschland gerügt. 

Berliner LKA wertete Handy gar nicht aus

Amri hatte am 19. Dezember 2016 mit dem Lastwagen auf dem Berliner Breitscheidplatz zwölf Menschen getötet. Auf der Flucht war er in Italien von Polizisten erschossen worden. Im Februar 2016 war der Tunesier von Fahndern in Berlin kontrolliert worden, dabei wurde sein Handy beschlagnahmt. Die Ausländerbehörde in Kleve (NRW) war für Amri zuständig. Das Berliner LKA habe Amris Mobiltelefon gar nicht ausgewertet.