Guterres äußerte in New York sein Bedauern, dass der UN-Sicherheitsrat keine Einigkeit beim Umgang mit dem Einsatz von Chemiewaffen in Syrien erzielt habe und sich gegenseitig blockiere. Die UN-Botschafter der fünf ständigen Ratsmitglieder mit Vetorecht - die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich - habe er daher einbestellt, um ihnen "meine tiefe Sorge über die Risiken der aktuellen Sackgasse" klarzumachen, so Guterres.
Großbritannien bringt sich in Stellung
Die britische Premierministern Theresa May bereitet Medienberichten zufolge eine Beteiligung ihres Landes an einer Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien vor. May berief für heute eine Kabinettssitzung zu Syrien ein, wie ein Sprecher mitteilte. Laut Sky News wird erwartet, dass sie dabei die Zustimmung ihrer Minister für einen Schulterschluss mit den USA einholen will. Großbritannien bringt sich einer Zeitung zufolge zudem bereits für einen Militärschlag in Stellung. May habe befohlen, dass sich die U-Boote in Reichweite für einen Angriff mit "Tomahawk"-Marschflugkörpern bringen, berichtet der "Daily Telegraph". US-Präsident Donald Trump hatte zuvor per Twitter einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. Später erklärte das Präsidialamt, Trump habe noch keinen Zeitplan. Er wäge derzeit ab, wie er reagieren solle.
Trump ernst nehmen
Trumps Ankündigung muss nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen sehr ernst genommen werden. Es handle sich im Gegensatz zu früheren Tweets von Trump etwa zur Nordkorea-Krise nicht um eine allgemeine Drohung, sondern um die Ankündigung eines Militärschlags in einem konkreten Kontext.
"Ich glaube, dass der amerikanische Präsident sowas nicht sagen kann, ohne dass es Folgen gibt. Man muss es ernst nehmen." Norbert Röttgen (CDU)
"Mangel an Ernsthaftigkeit" bei Trump
Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff kritisierte die jüngsten Äußerungen von Trump. "Der Mangel an Ernsthaftigkeit, den der amerikanische Präsident als Oberkommandierender der stärksten Streitkräfte der Welt zeigt, macht einen sprachlos", sagte der außenpolitische Sprecher der FDP der "Rheinischen Post". Es sei sehr besorgniserregend, dass der US-Präsident Russland wie einen Schuljungen provoziere.
"Ich hoffe, die Militärs auf beiden Seiten kommunizieren so, dass es nicht zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland kommt." Alexander Graf Lambsdorff (FDP)