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Jürgen Resch

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Umwelthilfe nur für "tiefdunkelblaue Plakette"

In der Diskussion um die Organisation von Dieselfahrverboten hat sich nun auch Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe, gegen eine Abstufung bei blauen Plaketten ausgesprochen. Von Birgit Grundner

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

„Die tiefdunkelblaue Plakette hört sich vernünftig an“, sagte Resch bei einer Veranstaltung von „Green City“ in München. Dabei sollten die Euro 6-Grenzwerte und als „Kompromiss“ allenfalls die Euro 6d-Grenzwerte zugrunde gelegt werden, aber „das war es dann auch schon“.

Abstufung "unsinnig"

Zwei Plaketten dagegen wären „unsinnig“, und die hellblaue Variante wäre zudem „ein Muster ohne Wert“, da auch „besonders schmutzige Fahrzeuge“ sie bekommen könnten. Deswegen forderte Resch nur „eine Plakette und die ehrlich ausgestaltet“ für Neufahrzeuge wie für „nachgerüstete Betrugsdiesel“. 

Nachrüstung erzwingen

Die ablehnende Haltung der CSU zur blauen Plakette bezeichnete Resch als „Reflex der CSU“, wie man ihn seit Jahren kenne. Nun brauche man aber auch nicht mehr auf die blaue Plakette zu warten, sondern könne nach dem Urteil von Leipzig Diesel-Fahrverbote in den Städten aussprechen – heuer die Euro 4- und älteren Fahrzeuge, nächstes Jahr dann die Euro 5-Fahrzeuge. Das müsse nicht unbedingt bedeuten, dass die Besitzer „immobil werden“. Vielmehr habe man eineinhalb Jahre Zeit, die Automobilindustrie zur Nachrüstung zwingen, so dass sie die Grenzwerte einhalten können. Die Kosten dafür müsse die Industrie auch übernehmen, so Resch weiter: „Wenn ein Betrüger ertappt wird, muss er den Schaden ersetzen“.

Appell an die Staatsregierung

Die Stadt München und den Freistaat forderte der Umwelthilfe-Chef erneut auf, das Urteil von Leipzig ernst zu nehmen und alles zu tun, um “die Luft in diesem Jahr noch sauber zu machen“. Der Freistaat müsse Fahrverbote vorbereiten. Die Stadt könne sich aber „auch keinen schlanken Fuß machen“ und müsse etwa alle ihre Busse, die nicht Euro 6-Normen entsprechen, noch heuer nachrüsten. Dafür könne sie auch staatliche Zuschüsse in Anspruch nehmen, betonte Resch.