David McCallum
Bildrechte: pa/dpa/Dennis Van Tine/Geisler-Fotopress

David McCallum

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

TV-Schauspieler David McCallum mit 90 Jahren gestorben

Der Schauspieler David McCallum, durch seine langjährige Rolle als Gerichtsmediziner in der US-Krimiserie "Navy CIS" bekannt, ist tot. Der gebürtige Schotte starb in einem Krankenhaus in New York, teilte der Sender CBS mit.

Der weltweit mit Rollen in den TV-Kultserien "Solo für O.N.C.E.L" und "Navy CIS" bekannt gewordene Schauspieler David McCallum ist tot. Er sei am Montag im Alter von 90 Jahren im Beisein seiner Angehörigen in einem Krankenhaus in New York gestorben, teilte der US-Sender CBS mit. Als Ursache wurde ein natürlicher Tod genannt.

Mit "Solo für O.N.C.E.L." zur Emmy-Nominierung

Der in Schottland geborene McCallum feierte schon früh Erfolge mit Nebenrollen in den Monumentalfilmen "Die letzte Nacht der Titanic" von 1958, "Gesprengte Ketten" von 1962 und "Die größte Geschichte aller Zeiten" über das Leben Jesu von 1965.

Zum Star wurde McCallum jedoch als sowjetischer Geheimagent Illya Kuryakin in der Thrillerserie "Solo für O.N.C.E.L" (Originaltitel "The Man from U.N.C.L.E") an der Seite von Robert Vaughn, der seinen US-Kollegen Napoleon Solo spielte.

In der Serie ging es um eine im Verborgenen agierende Truppe von Verbrechensbekämpfern. Als besonders bemerkenswert galt, dass in einer mitten im Kalten Krieg entstandenen TV-Produktion mit Kuryakin und Solo ein Russe und ein Amerikaner gemeinsam auf Gangsterjagd gingen. Seine Rolle in "Solo für O.N.C.E.L" brachte McCallum zwei Emmy-Nominierungen ein.

"Navy CIS": "Ein bisschen albern", aber ein Hit

Ab 2003 reüssierte er mit einer Rolle in einer weiteren Hitserie: "Navy CIS". Sie dreht sich um Spezialagenten des Naval Criminal Investigative Service (NCIS), der Strafverfolgungsbehörde der Marine und des Marine Corps der USA. McCallum spielte den Gerichtsmediziner Donald "Ducky" Mallard an der Seite von Mark Harmon, der die Figur des NCIS-Teamchefs Leroy Jethro Gibbs verkörperte.

McCallum selbst fand, dass "Ducky", der Brille und Fliege trug und eine Schwäche für hübsche Frauen hatte, "ein bisschen albern gewirkt" habe. Ihn zu spielen, habe ihm aber viel Spaß bereitet, erklärte er. Zugleich nahm McCallum die Rolle ernst und verbrachte nach eigenen Angaben einige Zeit im Büro der Gerichtsmedizin in Los Angeles, um Einblicke in die Abläufe von Autopsien zu bekommen.

Richtungsentscheidung: Theater statt Musik

Die Rolle des kultivierten "Ducky" Mallard konnte sich Mc Callum vielleicht auch deshalb gut aneignen, weil der 1933 in Glasgow zur Welt gekommene Schauspieler aus einer Familie von Musikern kam. Vater David spielte Geige, Mutter Dorothy Cello. Als Sohn David drei Jahre alt war, zog die Familie nach London. David Junior besuchte später die renommierte Royal Academy of Music, wo er Oboe studierte. Er kam jedoch zum Schluss, dass er nicht gut genug war und wandte sich dem Theater zu.

Auch privat hatte sich alles "gut gefügt"

Später ergatterte er in London TV- und Filmrollen. 1957 wirkte er im britischen Krimi "Robbery Under Arms" an der Seite der aufstrebenden Schauspielerin Jill Ireland mit. Die beiden heirateten noch im selben Jahr. Anfang der 60er zog das Paar in die USA, wo McCallum als Teil des Ensembles des Blockbusters "Gesprengte Ketten" Freundschaft mit Charles Bronson schloss, der ebenfalls in dem Film mitspielte. Auch Ireland war von Bronson angetan, in den sie sich letztlich verliebte. Sie und McCallum ließen sich 1967 scheiden, im Jahr darauf heiratete sie Bronson.

"Es hat sich alles gut gefügt", sagte McCallum im Jahr 2009 über das Scheitern seiner ersten Ehe. Denn bald darauf sei er mit Katherine Carpenter zusammengekommen, einem früheren Model. Mit ihr war er bis zu seinem Tod verheiratet. Aus erster Ehe hatte McCallum drei Söhne, aus seiner zweiten gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.

Ein "Mann der Renaissance"

Sein Sohn Peter McCallum würdigte seinen Vater nun als einen "wahrhaften Mann der Renaissance". Er sei von Wissenschaft und Kultur fasziniert gewesen und habe diese Leidenschaften in Wissen umgemünzt. So habe sein Vater ein Symphonieorchester dirigieren und eine echte Autopsie vornehmen können, was er seinen jahrzehntelangen Nachforschungen für seine Rolle bei NCIS zu verdanken habe.

Mit Informationen von AP und dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!