Trump drohen Schuldsprüche in mehreren Gerichtsprozessen, Biden ist selbst vielen aus der eigenen Partei zu alt. Dennoch gehen Republikaner und Demokraten mit den beiden in die Wahl - so wie schon vor vier Jahren.
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Trump und Biden stehen als Präsidentschaftskandidaten fest

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Trump und Biden stehen als Präsidentschaftskandidaten fest

Trump drohen Schuldsprüche in mehreren Gerichtsprozessen, Biden ist selbst vielen aus der eigenen Partei zu alt. Dennoch gehen Republikaner und Demokraten mit den beiden in die Wahl – so wie schon vor vier Jahren.

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Die Neuauflage des Duells von 2020 ist perfekt: Ex-Präsident Donald Trump und Amtsinhaber Joe Biden treten bei der Präsidentschaftswahl im November gegeneinander an. Beide sicherten sich am Dienstag (Ortszeit) bei Vorwahlen in mehreren US-Bundesstaaten genügend Delegiertenstimmen, um bei den Parteitagen im Sommer als Präsidentschaftskandidaten nominiert zu werden.

Biden ohne innerparteiliche Konkurrenz

Trotz Bedenken wegen seines hohen Alters warf kein ernsthafter innerparteilicher Gegenkandidat seinen Hut gegen den 81-jährigen Biden in den Ring. Trump hingegen setzte sich problemlos gegen eine ganze Reihe von Herausforderern durch. Nach dem sogenannten "Super Tuesday" mit Vorwahlen in einem Dutzend Bundesstaaten gab seine letzte verbliebene Gegenkandidatin, die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley, auf. Unangefochten trat er nun am Dienstag bei den Vorwahlen in Georgia, Washington, Mississippi und Hawaii an. Die Demokraten wählten ebenfalls in Georgia, Washington und Mississippi und beendeten ihre Vorwahlen im US-Außengebiet der Nördlichen Marianen und bei den Demokraten im Ausland.

Seltene Konstellation

Es ist das erste Mal seit 1952 und 1956, dass dieselben Kandidaten bei zwei aufeinanderfolgenden US-Wahlen gegeneinander antreten. Damals schlug der Republikaner Dwight D. Eisenhower zweimal den Demokraten Adlai Stevenson. Bis zur Wahl im November sind es noch acht lange Monate, in denen die Gräben in den USA noch tiefer und die Wahlkämpfe noch giftiger werden dürften. Biden und Trump hatten sich bereits in den vergangenen Tagen und Wochen immer heftiger attackiert. Biden bezeichnete Trump immer wieder als Gefahr für die amerikanische Demokratie. Der Republikaner selbst sieht sich als Ziel politischer Verfolgung durch die Justiz, eine Darstellung, die auch seine Anhänger teilen.

Trump und die Strafverfahren

Trump ist in insgesamt vier Strafverfahren in 91 Punkten angeklagt. Dabei geht es unter anderem um mutmaßliche Versuche, das Wahlergebnis von 2020 zu kippen, und um seinen Umgang mit geheimen Dokumenten aus seiner Regierungszeit, die er aus dem Weißen Haus mitgenommen hatte. In Georgia etwa, wo am Dienstag ebenfalls Vorwahlen stattfanden, soll Trump den Wahlleiter aufgefordert haben, "11.780 Stimmen zu finden", um seine Niederlage gegen Biden in einen Sieg umzuwandeln. Bidens größte Aufgabe wird es sein, den Wählern den Eindruck zu vermitteln, dass er körperlich und geistig noch in der Lage ist, das mächtigste Amt der Welt auszuüben. Am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre Biden 86 Jahre alt.

Gaza-Krieg problematisch für Biden

Zudem muss sich der Demokrat mit Kritik vom linken Parteiflügel am Gaza-Krieg auseinandersetzen. Viele Liberale sind der Meinung, die USA müssten viel mehr tun, um die israelische Militäroperation im Gazastreifen zu stoppen.

Vor den US-Präsidentschaftswahlen müssen sich die Kandidatinnen und Kandidaten in parteiinternen Vorwahlen, den sogenannten Primaries und Caucuses, durchsetzen. In jedem Bundesstaat wird eine bestimmte Anzahl von Delegierten vergeben, die dann auf den Parteitagen der Demokraten und Republikaner im Sommer offiziell den jeweiligen Präsidentschaftskandidaten nominieren. Bei den Republikanern sind 1.215 Delegiertenstimmen nötig, um als Kandidat infrage zu kommen, bei den Demokraten sind es 1.968.

Mit Informationen von afp

Joe Biden
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