"Dass sich die FDP einfach Gesprächen verweigert, ist demokratisch verantwortungslos", sagte der Bundestagsabgeordnete aus Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur. Die Freidemokraten müssten verstehen, dass der Wahlkampf vorbei sei. "Wenn wir Grüne uns auf Bundesebene so wie die niedersächsische FDP verhalten würden, gäbe es keine Jamaika-Sondierungen", sagte Trittin, der für die Grünen an Gesprächen mit Union und FDP im Bund teilnehmen wird.
Die Freien Demokraten hatten sich bereits im Vorfeld der Wahl gegen eine Ampel-Koalition ausgesprochen. Bleibt die FDP bei ihrer Haltung, sind in Niedersachsen wohl nur eine große Koalition unter Führung der SPD oder eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP möglich. Der Ministerpräsident und Wahlgewinner Stephan Weil habe mit der SPD einen "klaren Regierungsauftrag", sagte Trittin. Den Wahlkampf lobte er als eine "Aufholjagd von Rot-Grün sondersgleichen", der CDU attestierte er eine "krachende Niederlage".
Vorläufiges amtliches Ergebnis
Dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zufolge kamen die Sozialdemokraten in Niedersachsen auf 36,9 Prozent. Die CDU um Spitzenkandidat Bernd Althusmann erreichte 33,6 Prozent und fiel auf den zweiten Platz zurück. Die Grünen lagen bei 8,7 Prozent, die FDP bei 7,5 Prozent, die AfD bei 6,2 Prozent. Die Linke verpasste mit 4,6 Prozent den Einzug in den Landtag. Nach Angaben der Landeswahlleitung in Hannover kamen SPD und Grüne zusammen auf 67 Sitze - damit fehlen zwei Sitze zur absoluten Mehrheit.