Verwüstung nach dem Raketeneinschlag in Kramatorsk
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Verwüstung nach dem Raketeneinschlag in Kramatorsk

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Ostukraine: Mehrere Tote nach Raketenangriff auf Kramatorsk

Bei einem Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk sind nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet und viele verletzt worden. Inzwischen wurde ein Mann festgenommen, der das Ziel für die Russen ausspioniert haben soll.

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Nach dem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk ist die Zahl der Toten auf zehn gestiegen. Acht Menschen seien lebend aus den Trümmern gerettet worden. Es werde angenommen, dass mindestens drei weitere eingeschlossen seien, sagte eine Sprecherin der örtlichen Rettungsdienste.

Unter den Toten seien drei Kinder, die aus den Trümmern geborgen worden seien, teilte der staatliche Rettungsdienst der Ukraine im Onlinedienst Telegram mit. Es handelt sich um zwei 14-jährige Schwestern und ein 17-jähriges Mädchen. Der Bürgermeister von Kramatorsk, Olexandr Gontscharenko, sprach zuletzt auch von einem getöteten Jungen, nannte aber kein Alter.

Gut besuchtes Lokal getroffen

Die russischen Geschosse hatten ukrainischen Behörden zufolge ein gut besuchtes Restaurant im Stadtzentrum getroffen. Dort habe sich zur Zeit des Angriffs "eine große Zahl Zivilisten" aufgehalten, erklärte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Dienstag. "Ein Restaurant und mehrere Häuser wurden beschädigt", schrieb innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram.

Verdächtiger Mann festgenommen

Inzwischen teilten die Behörden mit, dass in Zusammenhang mit dem Beschuss ein verdächtiger Mann festgenommen worden sei. Der ukrainische Sicherheitsdienst erklärte, der Verdächtige habe mutmaßlich den Angriff auf das Pizza-Lokal gesteuert. Er habe für die Russen das Lokal gefilmt und sie über dessen Beliebtheit informiert, hieß es. Beweise dafür legte der Sicherheitsdienst nicht vor. Das Pizza-Lokal war bei Journalisten, Angestellten von Hilfsorganisationen und Soldaten besonders beliebt.

Raketen kaum abzufangen

Wie die ukrainische Polizei mitteilte, handelte es sich bei den russischen Geschossen um Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300, die von der Luftabwehr nur schwer abzufangen sind. Kramatorsk war vor dem Krieg eine Stadt mit 150.000 Einwohnern und ist die letzte Großstadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten des Landes. Sie liegt etwa 30 Kilometer von der Front entfernt.

Selenskyj: "Russland verdient Niederlage und Tribunal"

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den neuen Angriff auf Kramatorsk in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag als weiteres Kriegsverbrechen verurteilt. "Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal."

Mit Informationen von AFP und dpa

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